Dem sei absolut nicht so, betont Dr. Ralf Lunkenheimer, Werkleiter des Eigenbetriebs Wasser-Abwasser in Fürstenberg. "Wir verfügen definitiv über genügend Trinkwasser", erklärte der Experte am Mittwoch auf GZ-Nachfrage. Dies liege unter anderem an den topografischen und nicht zuletzt geografischen Gegebenheiten. Sie unterschieden sich im Fürstenberger Seenland deutlich von denen solcher Gebiete wie des Taunus, einem Mittelgebirge im Bundesland Hessen.
Eiszeit formte die Region
Der Fachmann unterscheidet laut Lunkenheimer verschiedene Rohwasserarten. In Norddeutschland gebe es überwiegend die Gewinnung von Trinkwasser aus dem Grundwasser-Reservoir. Anderswo würden dazu Brunnen genutzt, die in der Nähe von Flüssen gebohrt wurden, um dort Wasser abzuzweigen.
Auch das Seenland und sein Erdreich seien vor tausenden von Jahren von der Eiszeit geformt worden. Unterirdische Schichten führen deshalb Grobsand, der mit Grundwasser  gesättigt sei. "Und das ist die Ursache, dass wir Trinkwasser in nahezu unerschöpflicher Menge fördern können", erläutert der Chef des Eigenbetriebs. Wobei das Fürstenberger Trinkwasser in großen Tiefen von Südwesten binnen Jahren heranströmt. Die Rede sei von rund 100 Jahren. "Das Gute daran ist, dass wir in diesem Bereich des Seenlandes, also südlich des Bürgersees und Tiefenbrunn, über nicht zu viel Landwirtschaft verfügen, so dass kaum Schadstoffe ins Erdreich gelangen", so der Experte. Vorfeldmessstellen bestätigten dies immer wieder, nicht nur genügend Wasser sei vorhanden, "es ist auch sehr sauber", betont Lunkenheimer.
Dennoch wolle man beim Eigenbetrieb in Sachen Trinkwasser nichts dem Zufall überlassen. So werde demnächst ein neuer Brunnen angelegt. Und zwar auf dem Gelände des Wasserwerkes. 60 000 Euro investiert der Eigenbetrieb, damit alte Brunnen an der Kirschenallee, die unrentabel arbeiten, vom Netz genommen werden könnten.
Man erhoffe sich von dem neuen Brunnen, dass die Versorgungssicherheit weiter erhöht wird. So könnten in den Sommermonaten Spitzenbelastungen ausgeschlossen werden. Außerdem will der Eigenbetrieb neue Trinkwasserleitungen legen, kündigt der Eigenbetriebs-Chef auf Nachfrage an.