Nach einer Verfolgungsjagd konnte die Polizei am frühen Freitag (27. Januar) auf der B96 bei Nassenheide zwei Einbrecher festnehmen. Die Beamten haben begründete Hoffnung, dass damit eine Reihe von acht Einbrüchen in Supermärkte und Getränkemärkte aufgeklärt werden kann. Dafür verantwortlich sein soll neben den beiden festgenommenen Männern noch ein dritter, bislang flüchtiger Komplize.
Lassen sich die Vermutungen der Polizei beweisen, dann war es der achte Einbruch, den das Trio Freitagnacht verübte. Ihr Ziel diesmal: das Geschäft Getränkeland an der Marianne-Grunthal-Straße in Zehdenick. Für fliehende Einbrecher ein ideales Ziel, da die dortige Bundesstraße B109 für die Flucht schnell zu erreichen ist. Dennoch ging diesmal für die Einbrecher alles schief.
In Zehdenick eingebrochen, bei Nassenheide gestellt
Gegen 3 Uhr wurde die Polizei durch den für das Geschäft verantwortlichen Sicherheitsdienst über den Einbruch, bei dem die Täter Bargeld und Zigaretten gestohlen hatten, informiert. Die Beamten konnten die Verfolgung des Fluchtwagens aufnehmen und auf der B96 südlich von Nassenheide das Auto mit einem sogenannten Stopp-Stick zum Stehen bringen. Nach Herstellerangaben braucht ein Polizist vom Verlassen seines Wagens bis zum Auslegen des Nagelbretts nur acht Sekunden.
Mehr als zwei Stunden im Wald versteckt
Die Täter gaben allerdings noch längst nicht auf. Statt sich zu ergeben, flüchteten sie in den Wald, und zwar jeder in eine andere Richtung. Bei deren Verfolgung wurde auch ein Warnschuss in die Luft abgegeben. Während einer der Verdächtigen bereits um 3.18 Uhr entdeckt wurde, konnte sich der andere Komplize längere Zeit verstecken und damit der Festnahme entziehen. Es mussten sowohl eine mit einer Wärmebildkamera ausgestattete Drohne von der Feuerwehr als auch ein Spürhund aus Potsdam angefordert werden. Damit gelang es gut zwei Stunden später, auch den zweiten Mann zu schnappen. Dem dritten gelang die Flucht.
Die Ermittlungen der Kripo konzentrieren sich darauf, ob der Bande eine Serie von acht Einbrüchen in Einkaufsmärkte in Oberhavel, die stets nach einem ähnlichen Muster abgelaufen sein sollen, nachzuweisen ist. Die Serie hatte am 23. Dezember vorigen Jahres begonnen und betraf vorrangig Supermärkte, und zwar in Oranienburg und Leegebruch.
Die beiden vorläufig Festgenommenen – die Männer sind 36 und 37 Jahre alt und wohnen in Oberhavel und Berlin – machen bislang von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Insofern äußerten sie sich auch nicht zu ihrem dritten Mittäter. Am Sonnabend wurden sie einer Haftrichterin vorgeführt, die die Haftanträge genehmigte. Daraufhin wurde einer der mutmaßlichen Täter ins Gefängnis nach Wulkow, der andere nach Brandenburg gebracht.
Das Muster aller Einbrüche ähnelt sich
Sollte sich der Verdacht des Bandendiebstahls nachweisen lassen, droht den Tätern bereits bei einem verübten Einbruch mindestens ein Jahr Haft. Der in Zehdenick entstandene Schaden beläuft sich auf 4000 Euro, teilte Thomas Wolter, Erster Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Oranienburg, mit. Sollten auch die anderen Straftaten, bei denen ebenfalls Bargeld und Zigaretten gestohlen wurden, nachgewiesen werden, dürfte sich der Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich aufhalten.
Am Wochenende wieder ein Einbruch in einen Supermarkt
Derweil wurde ein weiterer Einbruchsversuch in einen Supermarkt vermeldet. Nach Angaben der Polizei versuchten bislang Unbekannte, in der Nacht zu Sonnabend (28. Januar) in einen Supermarkt an der Oranienburger Straße in Schmachtenhagen einzudringen. Sie scheiterten jedoch daran, mit einem Stein eine Scheibe des Marktes einzuwerfen und hatten auch keinen Erfolg bei dem Versuch, diese einzutreten. Daraufhin flüchteten die Täter. Die Kripo konnte diverse Spuren sichern. Der entstandene Schaden soll etwa 1500 Euro betragen.