Wie gerufen kommt Müttern und Vätern in Brandenburg der Reformationstag. Denn es sind Herbstferien. Und der Feiertag bedeutet, die Eltern können mit ihren Kindern einen aktionsreichen Tag verbringen. Viele wissen auch schon, was auf dem Programm steht: Halloween-Spaß.
Marie Klapötke, die Chefin vom Café Miran in Gransee, weiß ganz genau, worauf die Kunden an solch einem Tag stehen. Vor allem ihre jüngeren Gäste wollen sich gegenseitig einen Schreck einjagen. Oder selber eine richtige Gänsehaut bekommen. Marie ist gewappnet. Sie hat schrille Süßspeisen im Angebot.
„Was immer gut geht, sind meine Horror-Cupcakes“, verrät die Granseerin. Die Zubereitung sei dabei kein Horror-Trip, lacht sie: Erst werden ganz normale Cupcakes gebacken. Dann geht’s los: Die Cakes bekommen Augen dank spezieller Gummibärchen. Blutgerinnsel kleben am Kleingebäck: „Das ist ganz normale Erdbeersauce, oder man kann auch Lebensmittelfarbe nehmen“, erklärt die Gastronomin. Unerheblich sei es, ob der Cupcake vorher mit Schokolade bestrichen wurde.
Ein großes Messer steckt senkrecht in der Torte
Was der Renner werden dürfte, ist die Horrortorte des Café Miran. Eine Torte wird mit Sahne oder Creme ganz in Weiß gehalten, sozusagen leichenblass, übersät ist sie aber von Blutspritzern. Ein verstörender Anblick. „Und als Krönung steckt mitten in der Torte ein großes Messer“, erläutert die Kaffeehaus-Betreiberin und lacht. Für den Tortenboden müssen etwa 40 Minuten Zubereitung berechnet werden, die Creme benötigt noch einmal 15 Minuten.
Mit dieser werde der Tortenboden behutsam bestrichen, dann könne man die Dekoration auftragen – nach Lust und Laune und mit viel schwarzem Humor. Was außerdem relativ einfach in der Zubereitung sein dürfte, zugleich aber wirkungsvoll, sei Götterspeise. Mit Augen im Glas und Spinnen obendrauf. Wofür sich entsprechende Fruchtgummis eigenen. Immer wieder ein verstörender Anblick.
„Abgehackte Wurstfinger“ im Hotdog
Falls die Familien Lust und Laune auf und die Möglichkeit für ein kleines Feuer im eigenen Garten haben, etwa in der Schale, dann sollten Marshmallows nicht fehlen. „Da gibt es auch eine lustige Idee, nämlich an die Marshmallows Spinnen hängen, die mit Gummibärchen beziehungsweise Streusel befestigt werden und Spinnenbeine aus Mikado-Stäbchen mit Schoko-Überzug“, verrät Marie Klapötke. Immer wieder ein Spaß seien Hotdogs, in denen Finger stecken. Um die Täuschung zu bewirken, sollten Köche darauf achten, die Würstchen zu dekorieren: Fingerglieder andeuten, indem man das Würstchen mit dem Messer quer einschneidet und an der „Finger-Kuppe“ die Nägel andeutet.
Marie Klapötke weiß, nicht nur Kinder wollen an solch einem Tag auf ihre Kosten kommen. Für die Erwachsenen hat sie ein spezielles Mix-Getränk im Angebot: Bloody Mary, die sei bei solchen Anlässen immer der Renner. Und das Team vom Café werde gut vorbereitet sein: Wenn die Kinderscharen in der Tür stehen und „Süßes oder Saures!“ brüllen, dann regne es Bonbons.
Tintenfisch-Tentakeln und Blutwurst
Die Chefin des Restaurants Kleeschen in Himmelpfort sieht das Ganze gelassener: Genevieve Tomacka sagt, sie werde am 31. Oktober keine extra Angebote für Halloween offerieren. Sie habe die Beobachtung gemacht, dass Familien in der Region lieber privat feiern, als an Halloween in einer Gaststätte einzukehren. „Aber wir haben selbstverständlich genug Erfahrung und Angebote im Köcher“, betont die 28-Jährige.
Was sie zu bieten hat, lässt tatsächlich „Gruseliges“ ahnen: Zuallererst fällt ihr auch die blutige Marie ein, die Bloody Mary. Genevieve Tomacka würde das Getränk aber in einem Totenkopf Glas servieren.
Oder wie wäre es mit einer kalten spanischen Suppe, der Gazpacho, blutrot wegen der Tomaten oder giftgrün und serviert mit Tintenfisch-Tentakeln, die aus dem Suppentopf ragen. Und selbstverständlich das Standard-Rezept: „Blutwurst“ und Salzkartoffeln.
Vielleicht der Clou für Veganer: eine große Scheibe vom Geister-Gehirn. Das Rezept dafür findet sich im Infokasten.
Horror-Speisen und Getränke aus dem Weihnachtsort
Für Veganer: die Scheibe Geistergehirn
Eine Scheibe eines im ganzen gedämpftem Blumenkohls, dazu gelbe Eitersoße, das wäre Kokosmilch, Kurkuma, Thai Curry und Rohzucker. Aufkochen mit Piment und Lorbeer-Blättern, dann abschmecken.
Dazu Polenta-Augenball, also Maisgrieß-Bällchen, Gemüse mit Kokosmilch aufkochen, Polenta dazugeben und nach Bedarf Geschmack reinbringen.. Polentaball drehen und Rote Bete Kugeln ausstechen, die als Augen in das Polenta-Bällchen gedrückt werden. Das alles auf rotes Paprikaragout setzen.
Für Kinder eignet sich gut die Spinnenpasta:
Spaghetti werden zubereitet, dazu Wiener-Würstchen-Drittel, jeweils die Enden einschneiden und anbraten. Wichtig, dass Käse so geraspelt wird, dass er wie Spinnenfäden aussieht.