Wenn sich Medien aus dem gesamten Bundesgebiet für das beschauliche Glambeck im Löwenberger Land interessieren, muss es sich um außergewöhnliche Nachrichten handeln. Diese lieferte in der Vergangenheit ein Storch namens Ronny. Als Rüpel-Storch kam er groß raus. Nun, im April 2023, ist der Vogel zurück. Doch einiges hat sich geändert.
Anfang des Monats nahm ein Storch den einzigen Nistplatz in Glambeck für sich in Anspruch. Die Frage, ob es sich überhaupt um Ronny handelt, stellt sich für Ortsvorsteherin Hilde Peltzer-Blase und ihren Mann Horst nicht.
Wie Storch Ronny zu seinem zweifelhaften Ruf kam
„Es ist zu erkennen, dass er es ist“, heißt es nicht nur mit dem Verweis auf den Ring, der ihn klar ausweisen würde. Vor gut zwei Wochen war Ronny zum ersten Mal zu sehen. Andere Störche in der Region waren schneller. „Offensichtlich nimmt er die längere Route und kommt nicht aus Spanien“, lautet die Erklärung.
Eine Aussage, die Weißstorch-Experte Holger Teichert unterstreicht. Als Erstes kommen demnach die sogenannten Winterflüchter zurück, die die Westroute genommen haben. Sie haben einen kürzeren Weg und sind gegenüber den „Ostziehern“ im Vorteil, denn sie brauchen nicht bis Nordafrika zu fliegen.
Vor mittlerweile sieben Jahren war Ronny zum ersten Mal nach Glambeck gekommen – und erarbeitete sich überregionale Bekanntheit. Zunächst gab es Stress mit der Partnerin, die den Nachwuchs aus dem Nest warf. Das dann alleinstehende Tier suchte sich eine neue Beschäftigung und hackte auf sein Spiegelbild ein, das er in Türen, auf Autos und in Scheiben entdeckte. Naturschützer vermuteten in diesen Handlungen ein übertriebenes Balzverhalten. Einwohner und Touristen waren von dem Terror genervt. Folge für die Betroffenen waren Kratzer und Beulen am Auto. Vor einigen Fenstern hingen Bettlaken, um die Scheiben zu schützen.
Sorgt Ronny durch sein aggressives Verhalten wieder für Schlagzeilen? „Er ist kein Problemstorch mehr. Dieser Hype ist ein alter Hut“, heißt es aus dem Hause Peltzer-Blase. Schon in den zurückliegenden Jahren war zu beobachten, dass der Storch zur Vernunft gekommen zu sein scheint. Ronny zeigte sich von seiner friedlicheren Seite.
Glambeck freut sich auf Nachwuchs bei den Störchen
So kommen auch in diesem Jahr (zumindest vorerst) erfreuliche Nachrichten. Die Bewohner von Glambeck und ihre Gäste können sich wohl bald über Nachwuchs freuen. Ronny hat eine Partnerin gefunden. Beide sind emsig dabei, die Vorkehrungen für ihr Jahr in Oberhavel zu treffen. Übrigens: Die Brutzeit könnte schon dieser Tage beginnen und dauert ungefähr 30 Tage.
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Hilde Peltzer-Blase und ihr Mann können die Entwicklungen genau verfolgen. „Wenn wir in der Küche sitzen, sehen wir ihn auf der Wiese.“ Diese sei im Moment feucht genug, was die Suche nach Nahrung erleichtern würde.