Das Neun-Euro-Ticket der Deutschen Bahn gilt ab dem 1. Juni immer bis zum Ende des Monats, in dem es gekauft wurde. Die Aktion geht bis zum 31. August. In diesem Sommer können also Monat für Monat viele preiswerte Ausflüge unternehmen werden, ohne sich über hohe Spritpreise ärgern zu müssen. Auch für kurze Strecken, die jetzt schon unter zehn Euro kosten, lohnt sich der Einheitspreis für viele Fahrten, wenn es hin und zurück geht.
Der einzige Haken ist, dass die Fahrt etwas länger dauern kann. Denn im Angebot sind nur Regionalzüge inbegriffen. Die Nutzung von ICE und IC sind ausgeschlossen. Dafür gehören auch alle Busverbindungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) zum inkludierten Nahverkehr – und auch viele Fähren, sofern sie für den VBB fahren.
Tropisches Badeerlebnis oder Hafenbummel
Tipp 1: Eine Auszeit am Hafen in Waren (Müritz) kann man sich nach nur dreistündiger Fahrt ab Neuruppin mit der Regionalbahn nehmen und den Ausblick über die Mecklenburgische Seenplatte beim Eis genießen oder eine Shoppingtour starten. Rund drei Stunden dauert auch ein Familienausflug in den Spreewald oder zum tropischen Badeerlebnis ins Tropical Island, das mit „Brand Tropical Island“ einen eigenen Bahnhof hat.
Tipp 2: Im Sommer zum Baden an die Ostsee – etwa nach Rostock, Kühlungsborn oder Bad Doberan – gelangt man mit dem Nahverkehr von Neuruppin in rund vier Stunden. Bad Doberan und Kühlungsborn sind verbunden durch die dampfbetriebene historische Schmalspurbahn „Molli“ der Linie RB 31, die auf der rund 15,5 Kilometer lange Strecke auch über Heiligendamm fährt.
Wachsfigurenkabinett oder Dampferfahrt in Berlin
Tipp 3: Wer fünf Stunden Fahrt auf sich nimmt, kommt bis zur sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Für diesen Städtetrip – etwa zum Besuch der Semperoper oder für eine Dampferfahrt auf der Elbe – sollte man allerdings ein Wochenende einplanen, damit sich die längere Fahrt lohnt.
Tipp 4: Natürlich waren Großstädte wie Berlin und Potsdam auch bisher in knapp zwei Stunden für unter zehn Euro mit dem Regionalverkehr von Neuruppin aus erreichbar. Nur gilt der Preis jetzt für so viele Fahrten, wie man möchte, und vor allem für mehrere Verkehrsmittel. Es lohnt sich daher, sich bei jedem Ausflug ein Highlight der Stadt ganz in Ruhe anzuschauen und für eine andere Sehenswürdigkeit ein anderes Mal wiederzukommen. In Berlin empfiehlt sich zum Beispiel ein Besuch im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Fahrten mit der U-Bahn, S-Bahn oder Straßenbahn in Berlin und Potsdam sind im Neun-Euro-Ticket inbegriffen. Das gilt auch für die Fährverbindungen auf den Gewässern der Städte – wie etwa die halbstündige Fahrt mit der F10 vom Hafen Berlin-Wannsee zur Insel Alt Kladow, die ein kleiner Dampferausflug ist.
Hoftiere streicheln oder Spargel genießen
Ideen für gleich mehrere perfekte Sommertage, die durch das Bahnangebot fast nichts kosten, hat Jannika Olesch vom Tourismusverband Ruppiner Seenland.
Tipp 5: Mit dem R6 gibt es die Direktverbindung von Neuruppin nach Kremmen. „In der Altstadt mit dem historischen Scheunenviertel und den vielen kleinen Läden und Cafés lässt es sich wunderbar bummeln“, so Olesch. Auch der Spargelhof Kremmen ist vom Bahnhof aus zu Fuß erreichbar. In seinem großen Biergarten können im Juni verschiedene Spargelgerichte genossen werden. Wer stattdessen nach leckeren Kleinigkeiten sucht, sollte das Café „Alte Lebkuchenfabrik“ in der Altstadt besuchen, empfiehlt Olesch. „Kremmen hat darüber hinaus vor Kurzem neue Wanderwege zum Kremmener See oder entlang des Ruppiner Kanals erschlossen“, informiert sie. Beim Spazieren entlang des Kanals sollte man einen Blick in den Hofladen „Kunst & Beeren“ werfen, wo Kinder auf der Wiese herumtoben und Tiere streicheln können, so Olesch.
Tipp 5: Mit dem R6 gibt es die Direktverbindung von Neuruppin nach Kremmen. „In der Altstadt mit dem historischen Scheunenviertel und den vielen kleinen Läden und Cafés lässt es sich wunderbar bummeln“, so Olesch. Auch der Spargelhof Kremmen ist vom Bahnhof aus zu Fuß erreichbar. In seinem großen Biergarten können im Juni verschiedene Spargelgerichte genossen werden. Wer stattdessen nach leckeren Kleinigkeiten sucht, sollte das Café „Alte Lebkuchenfabrik“ in der Altstadt besuchen, empfiehlt Olesch. „Kremmen hat darüber hinaus vor Kurzem neue Wanderwege zum Kremmener See oder entlang des Ruppiner Kanals erschlossen“, informiert sie. Beim Spazieren entlang des Kanals sollte man einen Blick in den Hofladen „Kunst & Beeren“ werfen, wo Kinder auf der Wiese herumtoben und Tiere streicheln können, so Olesch.
Skulpturenpark oder alte Mühle
Tipp 6: „Von Neuruppin auf der Strecke der R 6 über Kremmen hinaus in Richtung Berlin lohnt es sich, an fast jedem Bahnhof auszusteigen – vor allem, weil der Zug stündlich fährt“, so Olesch. Etwa in Schwante, um sich das barocke Schloss Schwante mit seinem Skulpturenpark anzuschauen oder im Restaurant im Backsteinhaus einzukehren. Wer Marmelade, Schnaps oder Apfelkekse mit nach Hause nehmen möchte, findet diese im Hofladen des Restaurants.
Tipp 7: Im nächsten Ort auf der Strecke, in Vehlefanz, gibt es ein kleines Mühlenmuseum. „Das Bockmühlen-Museum wird von einer echten Müllerin betrieben, die Führungen für die Besucher anbietet“, erzählt Olesch.
Tipp 8: Velten, das ebenfalls auf der Strecke liegt, ist bekannt für seine Keramikwerkstätten. Dort gibt es ein Ofen- und Keramikmuseum mit Ausstellungsstücken von Hedwig Bollhagen.
Genusstouren zu regionalen Erzeugern
Tipp 9: Denken sollten Interessierte auch an interessante Busverbindungen aus Neuruppin. So fährt die Linie 794 mit einem Fahrradanhänger ab Rheinsberger Tor über den Tierpark Kunsterspring und die Einstiegsorte zur Kyritz-Ruppiner Heide bis nach Rheinsberg.
Auch Kristina Hannaleck vom „Herr Fontane“-Laden mit Tourismusinformation in der Neuruppiner Innenstadt hat Tipps. Sie empfiehlt, mit Blick auf die Internetseite der Regionalinitiative Ostprignitz-Ruppin Genusstouren zu den verschiedenen regionalen Erzeugerinnen und Erzeugern zu planen.
Tipp 10: „Kaum einer denkt daran, dass Netzeband eine direkte Bahnanbindung an Neuruppin hat“, sagt Hannaleck. Dies eröffne nicht nur die Möglichkeit, Kulturangebote in Netzeband ohne Auto wahrzunehmen, sondern auch, von dort mit dem Fahrrad zum Luisenhof in Katerbow zu fahren – zum Beispiel zu Kaffee und Kuchen am Wochenende oder um freitagabends eine Steinofenpizza im Hofladen zu genießen, empfiehlt Hannaleck. Wer allerdings nur einmalig mit dem Zug von Neuruppin nach Netzeband und zurück möchte, fährt mit dem Regeltarif von 7,20 Euro preiswerter. Ein kontrollierender Blick in das Internetportal der Deutschen Bahn ist in jedem Fall sinnvoll: Das 9-Euro-Ticket, das immer pro Kalendermonat gilt, lohnt sich erst bei einer Hin- und Rückfahrt, die über 9 Euro liegt und der festen Absicht, im gleichen Monat noch mehr Ausflüge mit der Bahn zu machen.