Die Autobahn 24 bei Neuruppin, die wichtigste Verbindung zwischen Berlin und Hamburg beziehungsweise zwischen Berlin und Rostock, musste am Montagabend für mehrere Stunden gesperrt werden. Wie Christin Knospe, Sprecherin der Polizeidirektion Nord, sagte, rief der 55-jährige Fahrer eines Sattelzuges gegen 17.30 Uhr selbst den Notruf als er Rauch aus einem Radkasten an seinem Fahrzeug bemerkte. Der Mann war zu diesem Zeitpunkt zwischen den Anschlussstellen Herzsprung und Neuruppin in Fahrtrichtung Berlin unterwegs.
Das Brisante daran: Er hatte Gefahrgut geladen – neben Lithium und verdichtetem Sauerstoff auch radioaktives Material. Die Polizei sperrte daraufhin den hinter dem Lkw die Autobahn und auch die Spur in die Gegenrichtung, wodurch sich ab 17.30 Uhr Stau in beide Richtungen bildete.
Warum musste der Lkw anhalten?
Der Fahrer steuerte seinen Sattelzug noch bis zum Rastplatz Borker See.
Dort wurde festgestellt, dass offenbar eine Bremse blockiert war und sich dadurch Hitze und Rauch entwickelt hatten. Aufgrund der brisanten Fracht wurde auch der Gefahrgutverband der Ostprignitz-Ruppiner Feuerwehren zur Einsatzstelle gerufen und ein Sperrkreis mit einem Durchmesser von 500 Metern eingerichtet.
Nachdem das Fahrzeug und Fracht kontrolliert, die Bremsen abgekühlt und keine Gefahr mehr festgestellt werden konnte, wurde die Autobahn A24 gegen 20 Uhr wieder freigegeben. Der Lkw-Fahrer wollte sich selbstständig um die Bergung oder Reparatur seines Fahrzeugs kümmern, so die Polizei.
Größerer Einsatz mit Gefahrgut vor genau fünf Jahren
Auf der Strecke war das nicht erste Gefahrgut-Lage für die Einsatzkräfte. Deutlich gefährlicher war es für Feuerwehrmänner und -frauen bei einem Einsatz vor genau fünf Jahren.
Am 15. August 2017 hatte ein mit 11.000 Liter Salpetersäure beladener Lkw in Höhe der A24-Raststätte ein Leck. Das Abpumpen der Säure dauerte nicht nur Stunden, sondern war auch gefährlich. Auch damals musste die Autobahn komplett für lange Zeit gesperrt werden.