Die Sonnenstrahlen lassen derzeit auch in OPR das Thermometer nach oben schnellen, die kalte Jahreszeit scheint endgültig vorüber. Kein Wunder also, dass immer mehr Hausbesitzer damit beginnen, ihren Pool für den Sommer fit zu machen. Dabei gibt es laut Pool-Profi Christian Bork aus Wusterhausen zwei Möglichkeiten, den Pool aus dem „Dornröschenschlaf“ zu wecken, wie er sagt.
„Je nachdem, wie klar das Wasser nach dem Winterschlaf und wie sauber der Pool generell ist, kann entweder gleich Wasser nachgelassen und der Filter angestellt werden, oder es muss das verdreckte Wasser erst abgelassen werden, um den Boden und die Wände gründlich zu reinigen und den Pool erst dann wieder zu füllen“, sagt Bork, der in Wusterhausen für den Pool-Chlor-Shop von Jörg und Robert Dicke arbeitet. Dies hänge auch damit zusammen, wie gut der Pool auf den Winter vorbereitet wurde. „Also wurde zum Beispiel ein Überwinterungskonzentrat verwendet und war der Pool über den Winter abgedeckt“, so Bork. Beides sorge dafür, dass die „Auswinterung“ komplikationsloser verläuft und der Poolbesitzer weniger Arbeit im Frühling hat.
„Der richtige pH-Wert ist das A und O“
Wenn das Wasser erst abgelassen und die Wände gereinigt werden müssen, empfiehlt Christian Bork die Verwendung eines Algizids. „Dieses unterstützt die Poolfolie und wirkt prophylaktisch gegen Algenbefall.“ So hätten Poolbesitzer später weniger Probleme mit Algen im gefüllten Pool. „Wichtiger ist beim Pool aber, auf den pH-Wert zu achten, denn dieser ist wirklich das A und O“, sagt Bork. Der optimale Wert liege zwischen 7.0 und 7.4.
Fällt der pH-Wert unter 7.0, ist das Wasser sauer und kann Korrosionsschäden an Einbauteilen, wie Dichtungen, Filteranlagen und Rohren, hervorrufen. Steigt der Wert höher als 7.4, kann es zu Kalkausfällungen im Wasser, Hautirritationen bei den Badegästen und zum Verlust der Wirkung des Desinfektionsmittels kommen. „Mit pH-Senker oder pH-Heber kann man den Wert aber jederzeit richtig einstellen“, sagt Christian Bork.
Chlor oder Aktivsauerstoff?
Wenn der pH-Wert stimmt, kann dem Wasser Chlor zugegeben werden. Dies geschieht in der Regel zunächst durch eine Stoßchlorung mit Chlorgranulat, später werden Langzeittabletten verwendet. „Es empfiehlt sich, das Granulat vorher in einem Eimer Wasser aufzulösen und dieses dann in den Pool zu geben. Die späteren Tabletten kann man einfach in den Skimmer geben, sie lösen sich ja deutlich langsamer auf und halten länger“, so Bork.
Alternativ zum Chlor geht der Trend auch immer mehr zum Aktivsauerstoff. „Man muss jedoch dazu sagen, dass Chlor deutlich preiswerter ist, länger hält und eine höhere Desinfektionswirkung hat“, so der Pool-Profi. Aktivsauerstoff würde „schneller im Wasser verfliegen und ist nicht so aggressiv im Kampf gegen Bakterien“, sei jedoch „besser geeignet für Allergiker und Menschen, die Hautprobleme haben“.
Dem Argument, Aktivsauerstoff würde zudem geruchslos sein im Gegensatz zu Chlor, lässt Bork nicht gelten. „Chlor im Wasser ist ebenso geruchslos. Der typische Schwimmbadgeruch, also dieser chemische Duft, der entsteht nur dann, wenn besonders viele Bakterien im Wasser sind und diese vom Chlor bekämpft werden“, erklärt der Pool-Profi. Dies sei vor allem dann der Fall, wenn „im Sommer sehr viele Badegäste auf einmal den Pool benutzen“.
Filtersand oder Filterglas – was ist besser?
Ist das Poolwasser fertig, erledigt der Filter den Rest. Dabei greifen jedoch immer mehr Poolbesitzer zu Filterglas. „Filtersand muss im Filter alle zwei Jahre ausgetauscht werden, Filterglas nur etwa alle sieben Jahre“, erklärt Bork. Beim Glas würde zudem die Möglichkeit bestehen, „aktiviertes Glas“ zu verwenden. „Dieses ist elektrisch aufgeladen und hat den Vorteil, dass es Schmutzpartikel anzieht und festhält“, erklärt der Profi aus Wusterhausen.
Bei der wöchentlichen Pflege über die Sommermonate sei es zudem wichtig, immer „die Werte im Wasser zu kontrollieren“, sagt Bork. Zwar gebe es auch Kunden, die „noch nie in ihrem Leben die Werte gemessen haben, und trotzdem immer klares Poolwasser haben“. Aber sicherer sei es, mindestens „einmal pro Woche den pH-Wert zu kontrollieren“. Zudem gebe es mittlerweile Multitabs, die einmal wöchentlich in den Skimmer gegeben werden und von dort aus effektiv gegen Bakterien, Viren, Pilze, Algenwachstum und Trübungen wirken und zugleich für einen Klareffekt des Wassers sorgen.
So wird der Boden des Pools effektiv sauber
Und wenn im Sommer der Boden des Pools doch mal dreckig ist? „Dann saugt man ihn einfach ab“, lacht Christian Bork. Dafür gebe es drei Möglichkeiten: Bei eingelassenen Pools mit großem Filter können Poolbesitzer „einfach den Saugschlauch an die Filteranlage ansetzen und den Dreck vom Boden aufsaugen“. Dies sei aber durchaus umständlich, wie der Pool-Experte sagt. „Daher geht der Trend schon eher zum Akku-Sauger oder gleich zum Saugroboter.“
Der Akku-Sauger, der im Prinzip aussieht wie ein handelsüblicher Staubsauger für die Wohnung, sei dabei vor allem für „Pools geeignet, die jährlich aufgestellt und wieder abgebaut werden“, sagt Bork. Diese würden nämlich zumeist nicht über eine starke Filteranlage verfügen. Doch auch bei eingelassenen Pools sei der Akku-Sauger „eine gute und einfache Lösung“. Bei sehr großen Pools tendieren immer mehr Poolbesitzer jedoch zu einem Saugroboter, wie Bork sagt. „Der wird einfach ins Wasser gelassen und saugt dann selbst den Boden und, je nach Funktion, auch die Wände ab.“ Diese seien jedoch durchaus etwas kostspieliger. „Aber wenn man diese Schritte alle beachtet, sollte der Pool im Sommer möglichst lange klar und sauber bleiben“, sagt Christian Bork.