Ob Trabi, Wolga oder Ural: Alte „Ost-Schlitten“ erzeugen noch immer eine nicht geringe Faszination. Abgesehen vom Nostalgie-Bonus verfügen die Autos über etwas, das bei der kalkulierten Kurzlebigkeit moderner Autos Staunen macht: Sie sind außerordentlich beständig, nicht zuletzt die Motoren. Am 1. April können sich Schaulustige davon überzeugen. Liebhaber von Ost-Mobilen präsentieren ihre Lieblinge auf dem Gelände des Hangar 312 in Neuruppin.
Damit die Rahmenbedingungen einer echten Zeitreise gleichen, fahren die Veranstalter um Christian Juhre auch ein entsprechendes Imbiss-Programm: „Natürlich gibt es standesgemäß auch wieder Nudeln mit Tomatensoße, deftige Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, leckeres DDR-Softeis und Himbeer-Fassbrause“, heißt es vom Veranstalter. Sogar „exklusiv für den Hangar-312“ soll Original Club-Cola angeboten werden – in Fässern abgefüllt.
2022 wurden im Hangar bis Mittag schon 550 Besucher gezählt
Mit dem Kauf der Eintrittskarte nimmt jeder Gast automatisch an einer Verlosung teil. Der Hauptpreis der Verlosung ist ein liebevoll restauriertes Mifa-Klappfahrrad im Wert von 350 Euro. Weiterhin werden unter anderem Eintrittskarten verlost: für das Open-Air-Konzert einer Band, die CCR spielt, dem „Creedence Clearwater Revived-Konzert“ am 29. Juli, sowie dem „Keimzeit-Konzert“ am 8. Oktober.
Neugierige sollten sich rechtzeitig auf die Socken machen: Vergangenes Jahr fand die Ost-Oldtimer-Session am 4. April statt, und trotz schlechtem Wetter, so wurde berichtet, konnten bis kurz nach Mittag bereits 550 Besucher gezählt werden.
Wohlfühlfaktor zwischen Traktoren und Wohnwagen
Zu sehen gab es den Tag über fast 300 Fahrzeuge von Mopeds bis Traktoren. Da durfte natürlich der über die Region hinaus bekannte „Trecker-Maik“ aus Dabergotz mit seinem „Fortschritt ZT 423-A LBS“ nicht fehlen. Einige Nummern kleiner, dafür aber viel älter, zeigten sich die Traktoren, wie der Famulus 36 und 46, die in vielen LPG im Einsatz waren.
Erstmals dabei waren 2022 Klaus Henkel und seine Frau Monika Bartke aus Leegebruch. Sie zeigten ihren B 1000 und den Wohnwagen „QEK junior“ von IFA. „QEK“ steht für Qualität Edelstahl Kombinat. Wer zu DDR-Zeiten im Besitz dieses kleinen Wohnwagens war, konnte sich glücklich schätzen. Vor fünf Jahren rettete Klaus Henkel dieses heutige Schmuckstück vor der Verschrottung. „Da ist alles drin, was man braucht: Schlafplatz, Toilette, Kühlschrank, Heizung, Fernseher und Solaranlage“, erzählt der stolze Besitzer.
Besucher mit Fahrzeug zahlen zwei Euro Eintritt, Tagesgäste ohne Fahrzeug fünf Euro. Als Gastgeschenk gibt es zudem für jeden eine kleine Überraschung, heißt es vom Veranstalter.