Bei einem tätlichen Angriff in Oranienburg wurden in der Nacht auf Mittwoch, 12. Juli, zwei Personen verletzt. Der Vorfall ereignete sich an einer Tankstelle an der Berliner Straße/Walther-Bothe-Straße. Eine Zeitungszustellerin wollte einem Kollegen, der aus einer Gruppe Jugendlicher angegriffen worden war, helfen. Beide wurden attackiert. Die Polizei konnte die Täter ermitteln – und berichtet nun, dass die Geschädigten Opfer einer Verwechslung wurden.
Vier Zusteller hielten sich an der Tankstelle auf, da diese als Sammelabladestelle genutzt wird. Von dort beginnen die Touren zu Abonnenten.
Geschädigte wurden Opfer einer Verwechslung
Ohne Ankündigung erfolgte gegen 1 Uhr aus einer dreiköpfigen Gruppe der Angriff. Die Täter setzten nach Aussagen von Augenzeugen Baseballschläger und Holzlatten ein und verletzten den 39-Jährigen. Eine Frau im Rentenalter ging dazwischen, um ihren Kollegen zu schützen und wurde dabei verletzt. In der weiteren Folge wurden die vier Zusteller, darunter nur ein Mann, beim Fluchtversuch bedrängt. Auf ihr Auto sei eingeschlagen worden.
Ein Sprecher der Polizei berichtet auf Nachfrage, dass die Zeitungszusteller Opfer einer Verwechselung geworden seien. Zuvor habe es in einer nahegelegenen Shisha-Bar eine Sachbeschädigung gegeben. Der dadurch Geschädigte habe einen der Zusteller für den Täter gehalten und ging mit zwei anderen Personen auf den Mann los.
Täter konnten ermittelt werden
Nach Angaben der Polizei war das eingesetzte Schlagwerkzeug aus Holz, „aber kein Baseballschläger“. Die 67-jährige Frau wurde dennoch an der Hand verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. „Sie wurde nach Begutachtung ihrer Verletzungen und entsprechender Versorgung im Krankenhaus Oranienburg aus diesem entlassen“, teilte die Polizei mit.
Der Mann erlitt Verletzungen an der Hand und am Kopf und wurde nach Behandlung durch Rettungspersonal vor Ort entlassen. Nach dem Vorfall war es auch ihren stark traumatisierten Kolleginnen und dem Kollegen nicht möglich, die Arbeit fortzusetzen. Dadurch wurden sechs Zustellbezirke nicht bedient.
Die alarmierten Beamten der Polizei konnten vor Ort zunächst nur die zwei Geschädigten antreffen, da die Beschuldigten den Ort bereits verlassen hatten. „Diese konnten jedoch im Nahbereich mit ihrem Pkw angetroffen werden.“
Die Ermittlungen zum Vorfall dauern noch an
Die Polizei betont, dass dadurch die Personalien aller am Angriff Beteiligten (diese sind zwischen 21 und 35 Jahre alt) ermittelt werden konnten. Es würden keine Haftgründe vorliegen, da sie alle einen festen Wohnsitz haben. Weitere Informationen erhoffen sich die Behörden im Rahmen des laufenden Strafverfahrens wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern noch an.
Guido Fischer, Geschäftsführer der Märkischen Pressevertriebs-GmbH, zeigte sich schockiert. „Ich finde das alles ziemlich kritisch. Es ist eine absolut traumatische Situation, die nun alle Beteiligten erst einmal verarbeiten müssen.“