Geplant war, den Berlkönig, der als eine Mischung aus Rufbus und Sammeltaxi über eine App bestellbar ist, ohne Halt zwischen Alt-Tegel und Leegebruch fahren zu lassen. Im Ort waren mehrere virtuelle, bei Bedarf anzufahrende Haltepunkte geplant.
Der Berlkönig BC ist eine Ausweitung des bestehenden Berlkönigs, der in der östlichen Berliner Innenstadt fährt. Für das Modellprojekt steht für 2020 ein Budget von zwei Millionen Euro bereit, eine Million davon steuert das Bundesverkehrsministerium bei. Als erstes Modellprojekt fährt der Berlkönig BC von der U7-Endstation Rudow in Neukölln nach Schulzendorf (Dahme-Spreewald). Ab Frühjahr soll der Bus von Alt-Tegel nach Heiligensee fahren. Für Leegebruch sei es nun zu spät, sagte Schwentu.
OVG-Chef Andreas Ernst wies die Schuldzuweisung der BVG zurück. Es seien Fragen offen geblieben, unter anderem zu den Kosten. Er habe zunächst die Erfahrungen der anderen Regionen abwarten wollen. "An uns liegt es nicht", sagte Ernst.
Leegebruch habe aber bereits eine "relativ gute Anbindung" an den ÖPNV. Aus seiner Sicht müsste die Gemeinde nicht primär besser bedient werden. Ernst verwies außerdem auf den neuen Nahverkehrsplan, der vorbereitet, im Herbst 2021 vom Kreistag beschlossen und Ende kommenden Jahres in Kraft treten solle. Dann sei mit einer Verbesserung des Angebots im ländlichen Raum und zusätzlichen Buslinien zu rechnen.
Sehr enttäuscht von der Absage der BVG zeigte sich Leegebruchs Bürgermeister Martin Rother (CDU). "Das ist eine vertane Chance. Wir hätten etwas Neues ausprobieren können. Wenn wir weiter so an neue Ideen herangehen, ändert sich auch in zehn Jahren nichts", sagte Rother. Viele Leegebrucher hätten sich auf den Berlkönig BC gefreut. Der wäre eine Alternative für Pendler zum Pkw gewesen. "Jetzt fahren die Leute lieber weiter mit dem Auto nach Berlin und stehen im Stau."
Über die Finanzierung nach der Erprobungsphase hätte man sich später Gedanken machen können, sagte Rother. Bestimmt wären dafür auch Mittel in Potsdam locker zu machen. "Wir haben doch jetzt drei Landtagsabgeordnete."
Der 824-er Bus sei ein gutes Angebot für Leegebruch, aber vor allem morgens sehr voll. "Da steigt keiner um", sagte Rother. Für Berufstätige, die täglich nach Berlin müssen, sei der Bus nach Hennigsdorf und Oranienburg mit notwendigem Umstand ohnehin keine gutes Angebot. Mit dem Berlkönig hätte es dagegen eine Direktverbindung gegeben.
Über die Fortsetzung des innerstädtische Berlkönigs verhandelt die BVG derzeit mit dem Berliner Senat.