Hohen Neuendorfs FDP hat die Rathaus-Einweihung am Sonntag für eine nicht repräsentative Umfrage zu Tempo-30-Zonen in der Stadt genutzt. Die Ergebnisse teilten die Stadtverordneten Christian Erhardt-Maciejewski und Mathias Münch am Montag in einer Pressemitteilung mit. Demnach haben sich „gut 100 Frauen und Männer“ an der Umfrage beteiligt.
Die „Deutlichkeit des Ergebnisses“ sei überraschend, wird Mathias Münch zitiert. In der nicht repräsentativen Umfrage hätten 67 Prozent der Hohen Neuendorfer den Wunsch nach weniger Tempo-30-Zonen auf den Hauptverkehrswegen geäußert. „Mehr noch als die Unzufriedenheit über generelles Tempo 30 stört viele aber der Schilderwald“, will Münch in Einwohnergesprächen in Erfahrung gebracht haben.
„Hintergrund: Vor allem auf der B96 wurden vor einigen Monaten diverse Tempo-30-Schilder aufgebaut. Einige haben Zusatzschilder, wie etwa eine Geltungsdauer nur in den Nachtstunden, andere gelten tagsüber oder rund um die Uhr“, heißt es in der FDP-Mitteilung.
„Im Ergebnis führt der Schilderwald dazu, dass Tempo 30 von den Menschen nicht mehr ernst genommen wird. Dort, wo die Geschwindigkeitsbegrenzung wirklich wichtig und sinnvoll ist, nämlich vor Kitas und Grundschulen, sinkt daher die Akzeptanz“, so der Fraktionsvorsitzende Christian Erhardt-Maciejewski. „Damit erreichen wir das Gegenteil dessen, was Tempo 30 bringen soll, nämlich mehr Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer.“
Ein Drittel wünscht sich aber mehr 30er-Zonen
Weitere Ergebnisse der Umfrage: fünf Prozent der Hohen Neuendorfer seien mit den geltenden Tempo-30-Bestimmungen einverstanden, 28 Prozent wünschen sich mehr Tempo-30-Zonen in der Stadt oder eine generelle Tempo-30-Regelung für alle Straßen in der Stadt.
Zur Erinnerung: Hohen Neuendorf hatte mit Stand 31. Dezember 2019 rund 26.300 EinwohnerInnen. Erhardt-Maciejewski leitet aus der Umfrage unter gut 100 von ihnen den Wunsch nach mehr Pragmatismus im Stadtparlament ab. Die Abgeordneten sollten „weniger ideologisch an die Sache“ herangehen. Abseits von Kindergärten und Grundschulen, wo das Tempolimit auch kontrolliert werden sollte, mache so eine 30er-Zone weniger Sinn, da es sich „ohnehin nicht kontrollieren“ lasse und dazu führe, „dass es nicht ernst genommen wird“.
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