Der Landkreis Havelland hat eine neue Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, die auf der Suche nach einem Beruf, nach einer Ausbildungsstelle sind: die Jugendberufsagentur (JBA). Genau genommen sind es sogar drei Anlaufstellen, denn die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der JBA sitzen an gleich drei Standorten, in Rathenow und Nauen jeweils in den Räumen der Agentur für Arbeit und in Falkensee in Räumen des Jobcenters.
Hier stellten auch Beate Kostka als Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin, Wolfgang Gall als Dezernent für Soziales, Jugend, Gesundheit und Migration sowie Dennis Granzow als Dezernent für die Jobcenter im Havelland am 31. August 2023 die neue Einrichtung vor. Mit der Jugendberufsagentur arbeiten damit erstmals drei verschiedene Behörden gemeinsam an dem Ziel, allen jungen Menschen den Weg in den Beruf zu ermöglichen.
Ein halbes Jahr Vorbereitung für die JBA im Havelland
Eine JBA einzurichten, hat der Kreistag schon in einem mehrere Jahre alten Strategiepapier beschlossen. Dann kam Corona und die Prioritäten lagen erstmal woanders. Im Dezember 2022 erfolgte dann der eigentliche Beschluss zur Schaffung der JBA. Ein gutes halbes Jahr habe man dann mit der Organisation und Vorbereitung verbracht, bei er auch die Mitarbeiter einbezogen wurden und in anderen Landkreisen hospitiert wurde.
Das Neue am Konzept der JBA ist, dass Leistung gebündelt wird und die Mitarbeiter unter einem Dach zusammen sitzen, was wichtig für den Austausch ist, so Wolfgang Gall. Denn für die Jugendlichen wären je nach Fall und Problem unterschiedliche Ansprechpartner zuständig. So fällt die allgemeine Berufsberatung in das Aufgabenfeld der Agentur für Arbeit, das Jugendamt kann mit Jugendberufshilfe unterstützen und für junge Menschen, die Leistungen aus dem SGB II-Bereich beziehen, ist das Jobcenter zuständig. Alle diese drei Zuständigkeiten und die Hilfen, die diese anbieten, können junge Menschen (und deren Eltern) nun an einem Ort in Anspruch nehmen.
Ziel der JBA ist es, allen jungen Menschen die Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu ermöglichen. Beratung, Förderung und Vermittlung, auch mit Hilfe eines umfangreichen Netzwerks, soll den Jugendlichen den Übergang von Schule ins Berufsleben möglich machen. Die Angebote der JBA richten sich dabei an Menschen im Alter von etwa 14 bis 25 Jahren.
Noch rund 300 freie Ausbildungsstellen gemeldet
Derzeit sind rund 300 gemeldete Ausbildungsplätze im Havelland noch unbesetzt, wie Kostka mitteilte. Demgegenüber ständen fast 180 noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz für dieses Jahr gefunden hätten, sollten nicht aufgeben, so Kostka. Längst könne man auch noch bis Jahresende in das gerade gestartete Ausbildungsjahr einsteigen. Unter den noch offenen Ausbildungsstellen sind neben Klassikern wie der Logistik und dem Einzelhandel auch exotischere Berufe, wie Medientechnologen, Fahrzeuglackierer, pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte oder Vermessungstechniker.
Kontakt zur Jugendberufsagentur gibt es online auf www.havelland.de/arbeit-leben/familie/elterngeld-2. Zudem gibt es Sprechzeiten an den drei Standorten: in Falkensee montags, in Rathenow dienstags und in Nauen mittwochs jeweils von 8.00 bis 12.00 Uhr. Außerhalb davon ist ein Termin nötig.