Noch immer gelten tausende Soldaten aller Kriegsparteien als vermisst bzw. ihr Schicksal konnte nie geklärt werden. Angehörige warten bis heute auf Nachricht über den Verbleib ihrer Brüder, Väter oder Großväter. Riccardo Freitag aus Neustadt/Dosse hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge bei Recherchen zu unterstützen und bei Bergungen sterblicher Überreste zum Zwecke der Umbettung zu helfen. Wie der 44-jährige Bundeswehrangehörige sagt, sei er familiär selbst betroffen und suche noch nach Angehörigen, die im Zweiten Weltkrieg geblieben sind.
In der Region um Rathenow sucht er aktuell allerdings nach Hinweisen zu einem Soldaten, der während der Kampfhandlungen Ende April 1945 gefallen ist und bei Mögelin angeschwemmt und dort beerdigt wurde. Laut Freitag soll es sich beim Standort der Bestattung um die "Mögeliner Lanke" handeln. Etwa zwei Jahre nach Kriegsende habe man diesen Soldaten umbetten wollen, um ihm ein würdiges Grab zu geben. "Doch leider wurde das Grab zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gefunden", so Riccardo Freitag, der keine Ahnung davon hat, wo sich die "Mögeliner Lanke" befinden soll. Er sucht Leute, die ihm diesbezüglich weiterhelfen können. Er fragt: "Welcher Havelnebenarm bei Mögelin wurde zur damaligen Zeit so genannt? Wer kann sich noch an das Grab erinnern, oder kennt es vom Erzählen her? Gibt es vielleicht noch Bilder vom Grab?"
Wenn entsprechende Hinweise folgen, käme Joachim Kozlowski zum Einsatz, wie Freitag erklärt. Der Experte spürt mittels Bodenradar sterbliche Überreste auf und sorgt für prodessionelle Umbettung. Kozlowski arbeitet für den brandenburgischen Landesverband des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge.
Wer helfen kann, melde sich unter 0172/5704178 oder per E-Mail an [email protected].