Ein möglicher Termin zur Wiedereröffnung des Sport- und Erlebnisbads Aquarium in Schwedt zum Start des nächsten Schuljahres ist definitiv vom Tisch. Schwimmschüler, Bade-, Fitness- und Saunagäste müssen sich weiter gedulden und nach Alternativen suchen. Materialengpässe, Preissteigerungen, Sorgen bei der Verfügbarkeit von Bauexperten und -unternehmen würden nun zu einer deutlichen Verzögerung führen, teilen die Stadtwerke in einer Pressemitteilung mit.
„Wir hatten unsere Ziele für den Wiederaufbau hoch gesetzt. Denn natürlich wollten wir das AquariUM möglichst rasch wieder öffnen“, so Dirk Sasson, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Stadtwerke Schwedt. „Denn uns ist vollkommen bewusst: Dem Verein fehlt schmerzlich die Trainingsstätte, den Kindern die Schwimmkurse und vielen Schwedtern die Möglichkeit zum Schwimmen, Baden und Saunieren.“
Zeitplan auf rasche Wiedereröffnung ausgelegt
Nach dem Dacheinsturz im Juli 2021 wurde ein Zeitplan erarbeitet, einerseits alle Sicherheitsaspekte strikt beachtet, zudem aber auch auf eine rasche Wiedereröffnung ausgelegt sein sollte. Unter ‚normalen‘ Bedingungen sicher ambitioniert, aber durchaus machbar. Doch die aktuelle Lage, unter denen die Pläne nun realisiert werden, seien eben nicht ‚normal‘, sagt Sasson.
„Jede Privatperson, die derzeit ein Bauprojekt umsetzt, kennt die Situation: Firmen sind nicht verfügbar, Lieferzeiten für Material unsicher, Genehmigungsverfahren durch Personalengpässe langsamer. Diese Lage verschärft sich bei einem Projekt, wie unserem AquariUM, wo wir auf Spezialfirmen und Fachexperten angewiesen sind“, so Sasson.Rohbau im Mai abgeschlossen
Nach langwierigem Genehmigungsverfahren und witterungsbedingt konnte der Hochbau am Sportbad im Januar dieses Jahres starten, die Schalungen für die Außenwände stehen. Mitte Mai soll der Rohbau der tragenden Elemente abgeschlossen sein. Wenn die Wände stehen, kann der beauftragte Stahlbauer Maß nehmen.
Zukünftig wird das Dach im Sportbad von Stahlträgern gehalten. Bis Mitte November soll das Dach voraussichtlich geschlossen sein. „Das Schließen der Gebäudehülle bis zum Beginn der nasskalten Monate hat absoluten Vorrang, allein um weitere Witterungsschäden am Gebäudebestand zu verhindern. Zudem ist das eine Grundvoraussetzung für die darauffolgenden Arbeiten an der Betriebstechnik und den weiteren Innenausbau“, betont Sasson die Wichtigkeit dieses Schritts.
Firmen immer noch nicht verbindlich gebunden
Unklare Lieferketten, mangelnde Verfügbarkeit von Zulieferern und Handwerksfirmen würden zudem die Prognose der weiteren Arbeitsschritte ab dem vierten Quartal 2023 erschweren. „Für die Arbeiten am Becken und an der Technik können derzeit keine Firmen verbindlich gebunden werden. Die Verfügbarkeit zum Zeitpunkt der Dachschließung ist Voraussetzung“, so Sasson.
Über zwei Winter hat das Becken im Sportbad offen gelegen und zusätzlichen Schaden genommen, weshalb eine zunächst nicht angedachte Betonsanierung notwendig wird, die eine weitere Verzögerungen im ursprünglich angesetzten Zeitplan verursacht.
Eine Verzögerung zieht die nächste nach sich
„Wie in jedem Bauprojekt bauen die Arbeitsschritte aufeinander auf. Eine Verzögerung an einer Stelle im Bauplan führt letztlich zu Verzögerungen aller folgenden Schritte. Um mit dem Verlegen der Fliesen zu beginnen, muss das Betonbecken entsprechend saniert und verputzt sein. Stockt es hier, zum Beispiel durch Lieferengpässe beim Spezialputz, kann der Fliesenleger nicht loslegen.“
Trotz Sicherungsmaßnahmen ist auch in der Dämmung im angrenzenden Dach des Spaßbads Feuchtigkeit eingetreten, die umfangreiche Reparaturarbeiten notwendig machen. „Trotz der zusätzlichen Arbeiten bleibt die Finanzierung gesichert“, betont Sasson.
Nach aktuellem Planungsstand geht der Betreiber davon aus, dass erst im dritten Quartal 2024 der Vollbetrieb im AquariUM aufgenommen werden kann.