Die PCK Raffinerie hat 2018 eines ihrer besten Ergebnisse eingefahren. Geschäftsführer Wulf Spitzley bezeichnete das Jahr am Donnerstagabend auf dem tradi-tionellen Neujahrsempfang vor gut 200 Gästen insgesamt als „ein erfolgreiches“.
Das Unternehmen, das mehrheitlich dem russischen Ölkonzern Rosneft gehört, verarbeitete zwischen Januar und Dezember 11,5 Millionen Tonnen russisches Rohöl unter anderem zu Benzin, Diesel und Flugbenzin. Damit steigert die Raffinerie ihr Ergebnis wie schon 2017 um rund 200 000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Lediglich 2015 hatte die Raffinerie noch mehr Erdöl verarbeitet. Die Destillations- und Spaltanlagen liefen 2018 auf Hochtouren, PCK erreichte einen der niedrigsten Stillstandswerte seiner Geschichte und war damit 2018 im europäischen Vergleich führend. Das ist um so erstaunlicher, weil weltweit der Absatz von Benzin und Diesel rückläufig ist und PCK zudem einen Anlagenbrand in der Rohöldestillation zu kompensieren hatte.
Landrätin Karina Dörk, viele Bürgermeister der Region, Politiker, Schulleiter, Feuerwehrleute und Unternehmer waren traditionell zum Neujahrsempfang ins Werkrestaurant eingeladen und erlebten die kurze, pointierte Jahresbilanz von Spitzley, die beiden Schwedter Kanuten und PCK-Werbebotschafter Jan Vandrey und Sebastian Brendel sowie den kabarettreifen Auftritt der Gastredners Prof. Jens Weidner mit seinem Vortrag über Best-of-Optimismus.
Vor den Gästen machte der PCK-Geschäftsführer vier strategische Faktoren für die guten Ergebnisse des Unternehmens verantwortlich. Neben dem Vorteil der Erdölleitung Freundschaft, die in Schwedt ankommt, seien vor allem das industriefreundliche Umfeld des Unternehmens, das engagierte und gut ausgebildete Personal sowie die vielen spezialisierten Geschäftspartner vor Ort wichtige Erfolgsfaktoren, sagte Spitzley.
Das spiegelte sich auch wider, als Spitzley noch einmal die wichtigsten Ereignisse des Jahres Revue passieren ließ. Selbst das unerfreuliche Ereignis habe gezeigt, wie professionell darauf reagiert wurde, lobte Spitzley. Sowohl die automatische Brandmeldeanlage, als auch ein PCK-Azubi sowie ein Mitarbeiter einer Partnerfirma hätten quasi zeitgleich die Werkfeuerwehr alarmiert – diese sei nur zwei Minuten später am Brandort gewesen und konnte das Feuer schnell löschen. Auch die Reparaturarbeiten danach liefen extrem gut, so Spitzley. Die Anlage konnte nur 20 Tage nach dem Brand wieder in Betrieb gehen.
Der Produktionsausfall hielt sich damit sehr in Grenzen und konnte durch Spitzenwerte in anderen Monaten zum Teil kompensiert werden. „Es ist kein Zufall, dass PCK diese Ergebnisse erreicht“, lobte der Geschäftsführer die Arbeit der Mitarbeiter von PCK und Partnerfirmen.
Zu den 2018er-Höhepunkten zählte der PCK-Chef den Raffineriebesuch der Führungsriege von Rosneft, das beste Abschneiden des PCK-Lehrlings Marvin Buchholz im gesamten Kammerbezirk, die Modernisierung der kompletten Gaszerlegungsanlage in einem äußerst kurzen Zeitraum von 16 Tagen sowie die „Nacht der Ausbildung“ mit mehr als 1000 Besuchern im Werk.
Für das laufende Jahr kündigt PCK einen der bisher größten Verbundstillstände in der Geschichte an. Beim Stillstand „Step 2“ würden die größere der beiden Rohöldestillationen und viele weitere Anlagen der regelmäßigen Wartung, Reinigung und Inspektion unterzogen. Gleichzeitig plane PCK viele Modernisierungsprojekte wie den Austausch von Verarbeitungs-kolonnen. Bis Ostern, so das Ziel, will PCK den Stillstand mit einem Aufwand von mehr als 3500 zusätzlichen Monteuren über die Bühne bringen.
Spitzleys Vortrag folgten der schwarze Humor Jens Weidners und dessen Tipps für mehr Erfolg durch die richtige Optimismus-Art sowie die Einladung zu herzhaften Pfeffer-Potters von Hirsch, Fjordlachs und Perlhuhn.
PCK 2018 in Zahlen
■ 1148 Mitarbeiter, davon 72 Auszubildende
■ Rohölverarbeitung: 11,5 Millionen Tonnen (2016: 11,1; 2017: 11,3)
■ Erzeugnisse: 3,8 Mio Tonnen Dieselkraftstoff; 3,3 Mio Tonnen Benzin; 1,2 Mio Tonnen Heizöl; 453 000 Tonnen Flugbenzin
■ Von den 10,8 Mio Tonnen Produkten transportiert PCK 6,8 Mio in 111 000 Kesselwagen per Schiene (65 Prozent), 1,4 Mio auf der Straße und 2,5 Mio per Pipeline.
■ Einsatz von 488 000 Tonnen Biokomponenten, davon mehr als die Hälfte von Verbio Schwedt