Das erlebt Wartin bei Casekow (Amt Gartz in der Uckermark) auch nicht alle Tage. Ein Seeadler saß mitten auf der Straße und sorgte so für einen Einsatz von Polizei und Feuerwehr.
Es war am Sonnabend (22. Juli) gegen 13 Uhr, als die Polizei alarmiert wurde. Der Greifvogel kam einfach nicht weg. Bei Flugversuchen prallte er gegen abgestellte Autos.
„Das Tier wurde durch Polizei und Feuerwehr eingefangen“, heißt es am Sonntag in einer Mitteilung der Polizei. Der Greifvogel wurde zum Storchenhof Papendorf in Mecklenburg-Vorpommern gebracht.
Die Auffangstation für Wildvögel kümmert sich jetzt um das Tier. Dem Seeadler gehe es den Umständen entsprechend gut, bestätigt Jens Krüger (53) am Sonntag auf Nachfrage. Krüger ist der Vorsitzende des Vereins Storchenpflegehof Papendorf.
„Es ist ein junger Seeadler, vielleicht zweieinhalb Monate alt - völlig ausgehungert und unterernährt“, sagt Krüger. Verletzt sei der Greifvogel aber nicht. „Irgendetwas muss mit den Altvögeln passiert sein“, erklärt der Tierschützer weiter. „Sie füttern ihre Jungtiere normalerweise am Boden weiter.“
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Der junge Seeadler von Wartin muss „schon lange allein unterwegs gewesen sein und einen ziemlich langen Fußweg“ zurückgelegt haben, bevor er mit seinen Flugversuchen in Wartin gegen Autos prallte. „Die Seeadler leben ja nicht im Dorf auf der Straße“, so Krüger.
Die Auffangstation in Papendorf wird den Greifvogel nun aufziehen, bis er in die Freiheit entlassen werden kann. Auf dem Storchenhof werden aktuell etwa 30 Wildvögel versorgt, neben Störchen auch Eulen, Schwäne - und eben Seeadler.