In der überlieferten Geschichte um Robin Hood und seine Gefährten bestraft der Held die Reichen und gibt es den Armen. Das neue Theaterstück an den uckermärkischen Bühnen orientiert sich an einer kindgerechten Erzählung der Ereignisse und soll so zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden.
Es gibt sie längst in unzähligen Versionen, die Geschichte um den Räuber Robin Hood. Auch an den uckermärkischen Bühnen Schwedt wird eine etwas abgewandelte Form zu sehen, oder besser, zu erleben sein.
Raffinierte Intrigen und ein Törtchen fressender Bär
Lord Trumm wurde durch Prinz John zum Sheriff von Nottingham ernannt. Im Gegenzug soll er Robin Hood fangen und zum Prinzen nach London bringen. Immer an seiner Seite: Jacky Wiesel. Der einfältige Sheriff wünscht sich eine stetige Mehrung seines Reichtums und möchte daher das Schloss seines Nachbarn Sir Richard at Lea einnehmen. Durch eine raffinierte Intrige, die Jacky Wiesel ersonnen hat, kann Sir Richard eines angeblichen Mordversuchs am Sheriff angeklagt und verhaftet werden. Seine Nichte Marian entgeht einer Verhaftung nur durch die Rettung durch Robin Hood.
Ein Abenteuer beginnt, bei dem die mutige Marian die Aufnahmeprüfung ins Räuberlager bestehen muss, für die Befreiung ihres Onkels kämpft und viele neue Freunde findet: Bruder Tuck, Little John, Griesgram, und der Bär, der so gern Törtchen isst.Mit Humor und Gesang, Tanz und Geschick wird jungen Menschen ab 5 Jahren eine Geschichte über Vertrauen, Gerechtigkeit, Freundschaft und Mut erzählt. Eigenschaften, die in der modernen Zeit nicht weniger wichtig sind als zu den Zeiten des Helden und Meisters im Bogenschießen.
Das Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Fairness
In den Menschen schlummert ein tief verankertes Bedürfnis nach Gerechtigkeit, beschreiben die Macher den Hintergrund. Das treibt sie dazu an, Ungleichheit zu beseitigen, wie eine Studie an der Universität im kalifornischen Davis belegt. Demnach haben Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler ökonomische Spiele entwickelt, um menschliches Verhalten in Bezug auf Fairness zu untersuchen, bei denen es um das Verteilen von Geld geht. Im Ergebnis haben die Forscher festgestellt, dass viele Teilnehmer bereit sind, Mitspieler zu bestrafen, die sich unfair verhalten, auch wenn dies zu ihren eigenen Kosten geht.
Eine ungleiche Verteilung des Geldes hat viele Spieler verärgert, und einige haben beschlossen, die reichen Spieler zu bestrafen und den armen Spielern zu helfen. Quasi als moderne Version von Robin Hood.
Rap-Musik und Kostüme im Manga-Style
Modern geht es auch in dem Theaterstück von Ulrich Zaum zu, wenn Robin Hood, als Rächer der Enterbten, im Sherwood Forest mit Humor und Schlagfertigkeit den Kampf für das Gute aufnimmt. Rap-Gesang und zum Teil moderne Kostüme, die sich schon ein wenig an heutige Comics und Mangas anlehnen, spiegeln Aktualität wider. Selbst der Wald in grünen und violetten Tönen ließe sich in einem Anime verorten.
Das Konzept ist ausgelegt, nicht den klassischen Robin Hood als Räuber in grünen Strumpfhosen zu zeigen, sondern zeitgemäßer zu werden. Darum ist die Räuberbande auch eher eine Straßengang, zu der sich auch Umweltaktivisten gesellen.
Gerechtigkeit und Umweltschutz als pädagogischer Gedanke
„In dem Stück geht es auch um Umweltschutz. Dass der Wald nicht zugemüllt wird, ist eine einfache Form, die auch Kinder verstehen können“, erklärt Regisseur Markus Czygan. Gerade Kinder würden sehr schnell erkennen, wer falsch handelt. „Es ist ein kleiner pädagogischer Gedanke, den wir mit einfließen lassen“, ergänzt die für die Ausstattung verantwortliche Claudia Rath.
Schaut man heute, was die Kinder schon früh bewegt, ist es natürlich auch ein Stück Gerechtigkeit, die sich aber nicht nur über das Thema Geld auf Arm und Reich reduzieren lässt. Es ist auch der Umweltschutz, der schon mit kleinen Gesten bei den Menschen eine große Wirkung erzielen kann. Selbst die Produktion des Theaterstücks erfolgt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit mit wiederverwendbaren Materialien.Markus Czygan verspricht ein rasantes und kurzweiliges Stück mit eingängiger Musik, die viele Besucher auch als Ohrwurm mit nach Hause nehmen werden. Und auch wenn das Stück für Kinder ab 5 Jahren konzipiert sei, werden sich die älteren Geschwister in den 70 Minuten nicht langweilen. Dank der Vielschichtigkeit der Themen können alle Altersklassen angesprochen werden.
Vorstellungen in Schwedt
Premiere am 27. Mai 2023, 15:00 Uhr (kleiner Saal), weitere Vorstellungen am 28. Mai um 15:00 Uhr, 1. Juni um 10:00 Uhr,
Odertalbühne: 2. Juli um 15:00 Uhr, 04./05./18./19. Juli um 10:00 Uhr