André Hallwas aus Schwedt kann kaum noch schlafen. Sein Sohn Nick macht Urlaub in Südafrika, doch seit Mittwoch, dem 15. Februar, gibt es kein Lebenszeichen mehr von dem 22-Jährigen. Die Familie hat ihn als vermisst gemeldet, die örtliche Polizei und die Botschaft informiert, damit diese bei der Suche von Nick helfen und über alle notwendigen Schritte informieren. Zudem wurde ein Hilfeaufruf über Internet gestartet.
Nick Frischke lebt in Döbern, in der Nähe von Cottbus. Während einer Studienpause sollte es die erste alleinige Fernreise werden. Südafrika war schon lange sein Traum, weiß André Hallwas. Doch dass dieser Traum so ein Ende findet, konnte niemand voraussehen.
Das letzte Mal gesehen wurde Nick am 15. Februar in Pinelands, einem Stadtteil Kapstadts.
Von seiner Unterkunft aus, einem Bed & Breakfast, machte sich der junge Mann allein auf eine Wanderung auf. Seitdem fehlt jede Spur. Die Familie lebt seither mit der Angst, dass Nick einen Unfall hatte, und darum nicht in seine Unterkunft, wo immer noch das Reisegepäck steht, zurückkehrte. Auch ein für den Folgetag gebuchter Surfkurs fand ohne ihn statt.Überwachungskamera liefert neue Hinweise
Nick Frischke flog am 5. Februar nach Südafrika. Täglich meldete sich der 22-Jährige bei seiner Familie, schickte Bilder von seinen Touren durch die Landschaft um Kapstadt. Dann brach die Verbindung plötzlich ab. Niemand wusste überhaupt genau, wo der junge Mann an diesem Tag eigentlich hinwollte.
Man vermutete anfangs, dass Nick auf dem Weg zum Tafelberg war. Doch ein Video einer Überwachungskamera, aufgenommen am Tag seines Verschwindens, liefert später entscheidende Hinweise. „Denn statt zum Tafelberg hatte Nick wohl den Karbonkel-Berg zum Ziel. Ein Stück der Strecke nutzte er ein Uber-Fahrzeug, die Kamera filmt ihn nach dem Aussteigen“, erzählt Nicks Vater in der Redaktion.
Suchgebiet wird neu definiert
Darum wurde die Suchaktion entsprechend verlegt. Noch am Sonntag wurde diese mit Hubschraubern ausgedehnt. Eine Handyortung gestalte sich auch in Südafrika recht schwierig, erklärt Nicks Vater. Auf der einen Seite sind es rechtliche Hindernisse auf Behördenseite, auf der anderen auch das unwegsame Gelände, dass einige Funklöcher verursacht. „Möglicherweise hat Nick auch die Orientierung verloren. Die Wolkendecke am Karbonkel-Berg kann sehr tief hängen und für schlechte Sicht sorgen. Und wenn Nick vielleicht auch noch abseits der offiziellen Wege unterwegs war?“ Er sei ja ein sehr sportlicher Typ, der sich auch gern auspowere.
Ungeachtet aller Warnungen allein unterwegs
Da ist eine schwierigere Strecke schon mal willkommen. Das könne man ihm auch nicht vorhalten, höchstens dass Nick entgegen aller Warnungen ganz allein auf so eine Tour gegangen ist. Man fühle sich hier in Deutschland sehr machtlos, doch die Behörden in Kapstadt seien sehr engagiert, was immer wieder Zuversicht gibt, teilt Nicks Vater am Sonntag mit.
Genauso wie André Hallwas klammern sich auch Nicks Mutter, sein Bruder, Freunde und Verwandte an jeden Strohhalm, der Hoffnung gibt. Darum nutzen sie für ihre Suche nach Nick auch jede Möglichkeit, die die sozialen Medien ihnen bieten. Aufrufe mit Bildern, Personenbeschreibung und Telefonnummer sollen möglichst viele Menschen, bestenfalls mit guten Verbindungen nach Südafrika, erreichen.
Appell der Familie auch im Internet
„Wir bitten jeden, der Informationen über Nick hat oder ihn möglicherweise gesehen hat, sich umgehend bei der Polizei zu melden. Wir sind besorgt um seine Sicherheit und hoffen, dass er bald gefunden wird. Bitte teilen Sie diese Informationen in den sozialen Medien und anderen Kanälen, um bei der Suche zu helfen. Jeder Hinweis kann von entscheidender Bedeutung sein“, appelliert die Familie.
Für den kommenden Donnerstag ist der Rückflug von Nick Frischke gebucht. Und alle hoffen inständig, dass Nick dann an Board ist, Wohlauf auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie.