In der künftigen "Kombüse" liegen bereits die Dielenbretter, die aus den Fundamentbohlen des alten Berliner Stadtschlosses von 1442 gefertigt wurden. Entdeckt wurde das Holz beim Abriss des Palastes der Republik. Nun geht es auf Weltreise. Wilhelm von Boddin vom Förderverein Berliner Schloss hat sich das am Mittwoch angeschaut. Er unterstützt das Vorhaben und zieht die überregionalen Medien an. Im Mai 2021 wird der Katamaran vor dem Schloss getauft.
Getreu dem Motto "Follow your Dreams" hat sich auch Cindy Böttcher aus Kienitz-Nord dem Team angeschlossen. "Ich wollte schon immer mal auf eine große Reise gehen und hoffe, dass ich ein Stück mitsegeln kann", erzählt die 39-jährige Heilerziehungspflegerin, die bei der Stephanusstiftung arbeitet. Das Handwerkliche liegt ihr im Blut, seit einigen Woche arbeitet sie in ihrer Freizeit am Katamaran mit. "Ich bin hier aber nur der Azubi", lacht sie.
Banner aus Manschnow
Professionelle Hilfe bekommt das Team von Steffen Paulus aus Manschnow. Dessen Firma hat das große Banner unter dem Werfthallendach gefertigt, mit dem für das FYD-Projekt geworben wird. Auch die Plane mit den Namen der Spender, die mehr als 100 Euro für das Projekt geben, kommt aus Manschnow. Sie wird auf der 210 000 Kilometer langen Fahrt am Mast des 15 Meter langen Katamarans befestigt sein. Die Namen werden ab Mai 2021 fünf Mal die Erde umsegeln.
Fachliche und technische Unterstützung gibt es auch von der benachbarten Fensterbaufirma von Uwe Braun. "Ich träume selbst von der Teilnahme an einem großen Abenteuer", gesteht der Firmenchef, der nicht nur genau so alt ist wie Frank Ladewig. Beide verbindet auch, dass ihre Väter in der selben Berliner Yachtbaufirma tätig waren.
Uwe Braun hat seit 1993 in einem Teil der einstigen Schuhfabrik Kienitz-Nord eine bundesweit gefragte Fachfirma für spezielle Holzarbeiten etabliert. Insbesondere im Denkmalschutz und bei der Altbausanierung sind Türen und Fenster aus Kienitz gefragt. Braun ist auch angetan vom humanistischen und ökologischen Anliegen des Projektes, das in aller Welt Menschen zusammenbringen und auf die ökologischen Katastrophen hinweisen will, die der so genannte westliche Wohlstand auf der Welt hinterlässt.
Hilfe kommt auch von Sebastian Streich, Roland Grund und anderen Oderbrüchern. Der RBB dokumentiert den Katamaran-Bau von Beginn an und war natürlich auch beim Besuch von Boddins dabei. Die Organisation FYD hat zudem selbst rund 100 Mitstreiter. "Wer beim Projekt mitmachen oder es fördern will, ist jederzeit willkommen", betont Frank Ladewig. Wer mindestens 100 Euro spendet, dessen Name findet am Mast des Seglers Platz, wird somit zehn Jahre lang um die Welt getragen. Die Reise führt zunächst über die Ostsee nach Polen, wo Ballons mit Kinderträumen in die Luft steigen werden.
Im Anschluss geht es nach Skandinavien, wo auch viele Landexpeditionen geplant sind. Gerade für diese Expeditionen muss das Gefährt ganz bestimmte Eigenschaften haben. "Wir müssen es bärensicher machen", spielt Ladewig zum Beispiel auf die Skandinavientour an, wo die Begegnungen mit Eisbären vorgesehen sind. Um die zwölfköpfige, zeitweise immer wieder wechselnde Besatzung vor den Tieren zu schützen, müssen die Fenster ein spezielles widerstandsfähiges Plexiglas erhalten.
Mehr Infos zum Projekt im Internet unter https://fyd-adventure.com