Mit einem kleinen technischen Paukenschlag sind die siebten und achten Klassen des Seelower Gymnasiums ins neue Schuljahr gestartet. Als erste Bildungseinrichtung in öffentlicher Trägerschaft im Land Brandenburg wurden in den Sommerferien von den Eltern finanzierte Tablet-Klassensätze angeschafft und nun an die Schüler der sechs Klassen übergeben. Partner der Schule war die Gesellschaft für digitale Bildung.  Die lieferte entsprechend der Bestellungen durch die Eltern die Geräte sowie sämtliches Zubehör.
Eigentum der Familie
Natürlich arbeiten die Gymnasiasten schon einige Jahre mit Tablets. 30 Stück gibt es an der Schule. Die werden in Koffern zu den jeweiligen Unterrichtsstunden mitgenommen und verteilt. Am Ende des Unterrichts wandern sie wieder in die große Schul-Box. Die neuen hochleistungsfähigen Tablets nun kann jeder in seiner Mappe mit nach Hause nehmen. Das soll er sogar, denn sie sind Eigentum der jeweiligen Familie. 2016 hatten die Gremien der Schule – Eltern-, Schüler- und Lehrerkonferenz – Beschlüsse zum Medienentwicklungsplan gefasst. Die Schulleitung installierte eine Arbeitsgruppe, die Anbieter prüfte und den geeigneten auswählte.
Die Eltern wurden entsprechend informiert und bestellten in den Sommerferien die Tablets. Sie wurden – wie in den Elternkonferenzen besprochen - direkt ans Gymnasium geliefert. Dort erfolgte vor Schulbeginn das Aufspielen der Software. Die handlichen Universalgeräte kamen nicht in Plasteverpackungen, sondern im Jutebeutel, was der neue Schuldirektor Peter von Campenhausen sehr begrüßte.
Er ließ es sich nicht nehmen, mit seinem Stellvertreter Uwe Dengler sowie  den Lehrern Maik Ludwig und Wolf Berner – die Drei hatten das Projekt maßgeblich in Abstimmung mit dem IT-Bereich des Landkreises vorbereitet - die Tablets zu verteilen. Im Laufe der nächsten Schulwochen begleiten die drei Lehrer die einzelnen Klassen bei der Einführung in die neue Technik. Die erspart künftig das tägliche Mitschleppen schwergewichtiger Unterrichtsmaterialien wie etwa Tafelwerk, Duden oder Atlas.  "Die Schüler können damit auch zu Hause damit arbeiten", machte Dengler den Vorteil deutlich.
Zudem sei eine Vernetzung untereinander möglich. Die Eltern haben die Möglichkeit, die monatliche Rate auf einen Zeitraum von bis zu drei Jahren zu verteilen. Wie hoch die Raten und der Gesamtbetrag sind, hängt von der Ausstattung ab, die die Eltern gewählt haben. Nach Schulende wird die Software – alle Aufspielungen erfolgen ausschließlich über die Schule – gelöscht, behält der Schüler dann sein Gerät zur freien Verfügung.
Können Eltern die Kosten nicht aufbringen, springt das Schulamt ein. Erste Anträge gebe es bereits beim Schulverwaltungsamt, so der Pressesprecher des Kreises Märkisch-Oderland, Thomas Berendt. Wer kein Tablet wollte, kann weiter im Unterricht die Geräte der schule nutzen.
Fit für digitale Welt
Das Seelower Gymnasium will jetzt erst einmal Erfahrungen bei der Arbeit mit den persönlichen Tablets sammeln. Soll das Projekt ausgeweitet werden, müssten wieder die Gremien und vor allem die Eltern gehört werden. Mit dem Projekt will die Schulleitung des Seelower Gymnasiums die Schüler für die digitale Welt, die mittlerweile in allen Bereichen des privaten, beruflichen  und öffentlichen Lebens Einzug gehalten hat, fit machen.