Mitten in der Ortslage Manschnow ist bei einer privaten Baumaßnahme eine Bombe gefunden worden. Darüber und dass die Bombe nicht entschärft werden kann, sondern gesprengt werden muss, informierte das Ordnungsamt der Amtsverwaltung Golzow die Anlieger am Dienstagnachmittag (4. Juli) schriftlich. In dem Schreiben werden betroffene Anwohner und Gewerbetreibende darauf hingewiesen, dass zwei Tage später – am Donnerstag, 6. Juli – muss eine Sperrzone eingerichtet werden – im Umkreis von 500 Metern ab der Fundstelle.
Zwischen 8 und 13 Uhr am Donnerstag wird in der Ortslage Manschnow das Leben nahezu stillstehen. „Wir werden die B112 komplett sperren“, kündigt Robert Trenkel, Leiter des Ordnungsamtes, auf Nachfrage von MOZ.de an. Die Sperrzone erstreckt sich über die Frankfurter Straße ab Ecke Tannenweg von der B1 kommend sowie vor dem Ortseingang Manschnow aus Rathstock kommend, Kirchstraße, Weidenweg, Feldweg, Schäferstraße, Ahornweg, Lindenstraße und Am Handelshof. „Offen bleibt eigentlich nur die Friedensstraße“, so Trenkel. „Aber ist ja teilweise eine Sackgasse.“ Pendler können den Gefahrenbereich gut über Alt Tucheband und Rathstock umfahren. Die B1 bleibt passierbar.
Kein Schulbetrieb am Donnerstag
150 Haushalte und viele Gewerbetreibende seien unmittelbar betroffen oder abgeschnitten. So auch der Edeka-Markt und die Grundschule Küstriner Vorland. Dort wurde man am Dienstagnachmittag telefonisch über die Maßnahme informiert. „Wir haben dann noch am Abend eine Rundmail an die Eltern verschickt“, berichtet Manuela Wills, die Abwesenheitsvertreterin von Schulleiterin Kerstin Wagner, gegenüber MOZ.de.
Am Donnerstag werde in Absprache mit dem Staatlichen Schulamt keinen Schulbetrieb geben. Die Eltern wurden gebeten, ihre Kinder zu Hause zu behalten. „Mit Kindern, bei denen das nicht möglich ist, gehen wir auf Wanderschaft“, erzählt Manuela Will. Für die Lehrkräfte sei dies eine ganz besondere Situation. „So etwas hatten wir noch nie.“
Während der Sprengung ins Kulturhaus Küstrin-Kietz
Anwohner, die ihr Zuhause verlassen müssen, können sich während der Bombensprengung im Kulturhaus Küstrin-Kietz aufhalten. Dazu wird es am Mittwochnachmittag (5. Juli) noch genauere Informationen per Brief geben, betont der Ordnungsamtsleiter. Ein Shuttle zum Kulturhaus einzurichten, sei bisher nicht vorgesehen, räumt Trenkel auf Nachfrage von MOZ.de sein. Sollten Rückmeldungen ergeben, dass Menschen den Weg nach Küstrin-Kietz nicht selbst bewältigen können, werde nochmal neu geguckt, ob eine Unterstützung ermöglicht werden kann.
Die Bombe, die bei den privaten Bauarbeiten in Manschnow gefunden wurde, wiege laut Trenkel zwischen 150 und 200 Kilogramm. Präzisere Angaben konnte der Ordnungsamtsleiter Mittwochfrüh noch nicht machen. Im Laufe des Vormittags erhielt er dann weitere Informationen von den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdiensts des Landes Brandenburg. „Es handelt sich um eine 120-Kilo-Bombe deutscher Herstellung mit 50 Kilogramm Sprengstoff“, teilte Robert Trenkel MOZ.de schließlich mit.