Drei Routen auf einmal
Schwerpunkt sei die Beschilderung der Strecke, die zugleich Teil der Hauptstadt-Route (EuroVelo-Route 2) ist. Diese werde mit Hilfe einer Europa-Flagge mit der Ziffer 2 in der Mitte beschrieben. Bei Miedzychod trennen sich der R1 Richtung St. Petersburg und die Hauptstadt-Route Richtung Warschau, so Christiane Axmann. Der in Vreden-Zwillbrock an der niederländischen Grenze und in Küstrin-Kietz an der polnischen Grenze endende deutsche Abschnitt des R1 ist allerdings auch als D-Route 3 bekannt, die mit dem D-Radnetz-Symbol und der Ziffer 3 dargestellt wird.
Mit Daniela Thulke ist Christiane Axmann die Strecke auf deutscher Seite inzwischen selbst abgefahren. "Wir haben geschaut, was da ist beziehungsweise erneuert werden muss." Ihr positives Fazit: "An der Beschilderung hat nur wenig gefehlt." Und wenn, dann sei es meist um die Einhängelogos für die EuroVelo-Route 2 gegangen. Überprüft haben die beiden Frauen aber auch die grünen Objektwegweiser zu den touristischen Dienstleistern wie Gaststätten und Unterkünften.
Unabhängig davon gebe es an der Strecke auch Informationen über die Region, die zum Teil einer Erneuerung bedurften. "Dafür arbeiten wir mit den Kommunen zusammen", berichtet Christiane Axmann und verweist im Falle von Letschin auf Edgar Petrick als Ansprechpartner. So habe er Texte und Fotos zu dieser Gemeinde im Oderbruch beigesteuert. Schließlich sei im Laufe der Jahres vieles neu entstanden. Petrick nennt im Gespräch mit der MOZ die Hafenmühle Kienitz als Ausstellungsort und Café sowie die frisch sanierte Fachwerkkirche in Sietzing als Beispiel. Geduld habe er für ein Foto vom Friedensmal in Sophienthal benötigt. "Da musste im Frühjahr erst wieder das Gras wachsen", erzählt er lachend.
Schwieriger gestaltete sich zwischendurch jedoch die Zusammenarbeit mit den Partnern auf polnischer Seite. "Coronabedingt waren sie für uns von einem Tag auf den anderen nicht mehr erreichbar", sagt Christiane Axmann. Erfasst habe man die Strecke bis nach Pszczew, das an die 115 Kilometer von Küstrin-Kietz entfernt liegt. Von Mitte März bis Mitte Juni musste pausiert werden. Sie selbst und ihre Kollegin sprechen zwar kein Polnisch, aber für Übersetzungen könne eine weitere Mitarbeiterin der Arbeitsinitiative hinzugezogen werden.
Texte auch auf Englisch
Das gelte auch für die Infotafeln an insgesamt sechs Standorten, darunter auch am U-Bahnhof in Hönow, in Rehfelde am Zubringer ZR1, in Neuhardenberg im Schlosspark und in Küstrin-Kietz. Die Texte sind in Deutsch, Polnisch und Englisch verfasst.
Die "Wegmöblierung" mit Rastplätzen und Schutzhütten sei nicht Inhalt des Projekts gewesen, sagt Christiane Axmann und schätzt dennoch ein: "Die Strecke ist da gut ausgestattet." Sie wohnt in Sophienthal sogar selbst am R1. "Da habe ich bereits so manche Wasserflasche aufgefüllt", erzählt sie. Aber die Entfernung zwischen einzelnen Orten werde mitunter lang und nicht immer gebe es eine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit.
Mehr Infos im Internet unterwww.euroroute-r1.de.