Was sich in den vergangenen beiden Auswärtssiegen bei den Seelower Brandenburgliga-Fußballern mit dem 6:1-Erfolg in Lübben und dem 6:0 beim FC Eisenhüttenstadt bereits andeutete, setzte sich am Sonnabend auch im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten SV Falkensee-Finkenkrug fort. Auf dem Kunstrasenplatz fertigten die Schützlinge von Übungsleiter Peter Flaig die Randberliner deutlich mit 5:0 (3:0) ab. Keine Frage: Der Victoria-Express gewann in den vergangenen Wochen zunehmend an Fahrt. Nunmehr auf Rang vier im Gesamtklassement notiert, hat die Flaig-Elf den Rückstand auf das punktgleiche Führungsduo MSV Neuruppin, Einheit Bernau sowie FSV Bernau (alle 45 Zähler) mit 42 auf drei Punkte verringert.
Beide Teams boten durchaus temporeichen, ansehnlichen Fußball. Die Platzherren imponierten dabei mit flotten Ballstafetten sowie konsequentem Flügelspiel und kamen fast minütlich besser in die Partie. Konnte Falkensee-Finkenkrugs starker Schlussmann Kai Spangenberg einen fulminanten Schuss von Pawel Noga noch abwehren, war er gegen den stets torgefährlichen Robert Budzalek, der den Abpraller zum 1:0 einlochte, machtlos. Das 2:0 resultierte aus einem von Sebastian Jankowski souverän verwandelten Elfmeter. Pechvogel Christian Freudenberg war der Ball bei seiner Abwehraktion an die Hand gesprungen.
Der 3:0-Pausenstand entsprang dem schönsten Seelower Angriff: Mariusz Wolbaum schickte Pawel Noga auf die Reise. Der zirkelte das Spielgerät über mehr als 30 Meter Entfernung exakt auf den Kopf von Marcel Georgi, der schulbuchmäßig einköpfte. Auch dieser Treffer war für Spangenberg nicht zu parieren.
Kurz nach dem Seitenwechsel musste Spangenberg ein viertes Mal den Ball aus dem Netz holen. Ein eher harmloser Ball versprang Christian Freudenberg im Strafraum, der nachsetzende Robert Budzalek brauchte nur noch den miteilenden Marcel Georgi bedienen, der aus Nahdistanz erhöhte.
Einen kleinen Bruch erlebte das Seelower Spiel, als sich Mariusz Wolbaum ohne gegnerische Einwirkung verletzte und passen musste. So blieb der fünfte Seelower Treffer Falkensee-Finkenkrugs Michael Holz vorbehalten. Der Unglücksrabe bugsierte eine Flanke des eingewechselten Sebastian Lawrenz ins eigene Gehäuse.
Dementsprechend bedient offenbarte sich Gästekeeper Kai Spangenberg nach dem Abpfiff des wenig geforderten Unparteiischen Daniel Läser. "Wir haben Seelow das Siegen mit unseren individuellen Fehlern nicht wirklich schwer gemacht. Wir sind in allen Mannschaftsteilen einfach nicht zur Ruhe gekommen, und dann passieren eben diese Fehler, die zu den Gegentoren führen", schüttelte Spangenberg den Kopf.
Zufriedenheit strahlte indes Seelows Coach Peter Flaig aus: "Ich denke, wir haben verdient gewonnen. Wichtig war der schnelle Führungstreffer, der schon als Dosenöffner gesehen werden darf."
Packende Meisterschaft
Das Titelrennen in der Fußball-Brandenburgliga erweist sich als dramaturgisch wertvoll. Sieben Spieltage vor dem Saisonende führt mit dem MSV Neuruppin sowie Einheit und FSV Bernau ein Trio punktgleich das Gesamtklassement mit aktuell 45 Zählern an. Auf den Plätzen vier und fünf folgen die beiden Oberliga-Absteiger Victoria Seelow und der1. FC Frankfurt mit42 Punkten vor dem TuS Sachenhausen, der es auf 41 Punkte bringt. Ebenfalls noch im Meisterschaftsgeschäft vertreten ist die Oranienburger Eintracht, die 40 Zähler gesammelt hat. Selbst der Tabellenachte Union Klosterfelde mit 35 Zählern hat noch mehr als rechnerische Chancen. Für Spannung ist gesorgt. up