Verständigung als Ziel
In der "Winterpause" ist das Projektteam nicht untätig gewesen. Durch die Corona-Pandemie gerät zwar einiges ins Stocken. Aber gerade dies wiederum scheint auch der grundlegenden Idee des Vorhabens, mit fünf Weltreisen zum besseren Verständnis der Menschen unterschiedlichster Regionen füreinander beizutragen und vor Ort zu helfen und zu forschen, Auftrieb zu geben. Beispiel: Angesichts der Corona-Krise hat UN-Generalsekretär António Guterres zu einem "sofortigen weltweiten Waffenstillstand" aufgerufen. Auf der heute online gegangenen überarbeiteten Internetseite der Organisation FYD (https://fyd-adventure.com/projekte/) werden die einzelnen Projekte und das Anliegen erläutert. "Wir werden weltweit unterstützt. Aber hier im Oderbruch fragen uns immer noch viele, was das eigentlich soll." Während der auf zehn Jahre angelegten Reise werden die ständig wechselnden Expeditionsteilnehmer neben der Forschung, den Kunstprojekten und der Bildungsarbeit auch vor Ort Hilfe leisten. "Wir können nicht in Häfen einlaufen und das in vielen Ländern vorhandene Elend ignorieren. Wir werden Handwerker, Pädagogen und Ärzte zu uns rufen, wenn es nötig ist. Und wer einmal konkrete Hilfe vor Ort geleistet hat, der fragt dann nicht mehr groß nach dem Warum", ist Ladewig überzeugt. Schon jetzt hat er viele Spezialisten, auch Handwerksmeister und Unternehmer aus dem Oderland, um sich versammelt wie Uwe Braun, Roland Grund, Steffen Paulus oder Sebastian Streich.  Weitere sind herzlich willkommen. "Vor allem, wenn sie bislang Vorbehalte gegen die fremde Kulturen hegen", betont Frank Ladewig. Er ist immer bestrebt, dass sich die Teilnehmer auch persönlich entwickeln und ihren Horizont erweitern können.
Das fahrende Labor, das der Katamaran auch sein wird, hat unter anderem ein Salzwasser-Analysegerät an Bord, mit dem über zehn Jahre und über 210 000 Kilometer hinweg die Wasserqualität untersucht werden wird. Die Daten betreffen den Salzgehalt, Mikroplastikbestandteile, Nitrate, Radioaktivität, Schwefel und Trübnis des Wassers. Diese Daten werden an das in Brest (Frankreich) befindliche Institut IFREMER gesandt, wo sie ausgewertet werden.  Zudem wird der Katamaran Floats genannte Messgeräte mit sich führen. Diese werden alle 30 Meilen ausgesetzt, um von dort ähnliche Daten zu messen, allerdings aus bis zu 4000 Metern Tiefe und für einige Jahre. Diese Daten sollen über das Argo-Institut in Toulouse weltweit zugänglich gemacht werden. Bislang gibt es bereits 3700 solcher Floats dieses Instituts. "Man wird an Hand der Daten Rückschlüsse ziehen können, wie sich die Strömungen in den Ozeanen durch den Klimawandel verändern", nennt Frank Ladewig einen wichtigen Aspekt der Forschung.
Ideologische Vorbehalte
Bei der Vorbereitung und bei den Absprachen mit den Behörden wird dem Team des Projektes deutlich, dass die Weltreisen kein Zuckerschlecken werden, und das nicht nur in technischer oder klimatischer Hinsicht. "Wir spüren natürlich auch die ideologischen Vorbehalte. Wir bemerken das Misstrauen der wissenschaftlichen Disziplinen der Öffentlichkeit gegenüber. Und nicht zuletzt auch politische Vorbehalte." Schließlich wird der Katamaran bei seinen Reisen auch eine weltweite Öffentlichkeit herstellen zu Sachverhalten, die so manche lieber weiterhin abgeschirmt sehen würden.

Viele Projekte in einem Boot

"Hold a hand for the World": Mädchen und Jungen, die gesundheitlich oder sozial benachteiligt sind, werden ihre Hand auf eine Seite Reispapier zeichnen in der sie dann ihre Träume und Wünsche für die Zukunft eintragen. Diese Blätter werden auf der Weltreise weitergegeben.Erforschung: Die Expeditionsyacht wird zehn Jahre mit einer internationalen Crew die Ozeane und Flüsse unserer Welt befahren. Im Rahmen dieser Weltumsegelung werden die Expeditionsmitglieder Fauna und Flora erforschen.Kultur: Malereien und Skulpturen werden die Reisen begleiten. Es kommen auch Künstler an Bord und dokumentieren das Erlebte. ulg