Die Feierlaune in Friedrichsaue bei Seelow ist noch nicht ganz abgeklungen, da wird sie schon wieder angeheizt. Nach dem 300-jährigen Jubiläum des Ortes, das erst im Juni viele Gäste aus dem gesamten Oderland in das kleine Dorf bei Seelow führte, steht jetzt das Bulldogtreffen an. Es ist die 12. Veranstaltung dieser Art, die der Verein Oldtimer- und Traktorenfreunde Zechin organisiert.
Am 29. Juli ist es auf der Festwiese in der Bahnhofstraße so weit. Eigentlich war genau dieses Event schon für 2020 geplant – turnusmäßig im Zwei-Jahres-Rhythmus. Aber dann machten die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie den Oldtimer-Fans einen Strich durch die Rechnung. Und auch danach ging einiges schief.
Aus diesem Grund ist auf dem großen Banner, mit dem sich Vereinsmitglieder extra für MOZ.de vor dem restaurierten Dreschkasten am Dorfeingang fotografieren lassen, das Datum überklebt. Nachdem das Bulldogtreffen 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, waren die Vereinsmitglieder hochmotiviert, es im vergangenen Jahr nachzuholen. „Aber wir waren ein bisschen zu spät dran“, räumt Vereinsvorsitzender Frank Schmoranz auf Nachfrage von MOZ.de ein. „Wir waren ein bisschen ins Schlingern geraten.“ Bevor das Treffen ohne Musik und andere wichtige Bestandteile abläuft, wurde es lieber abgesagt.
Hauptaugenmerk auf historischen Landmaschinen
Eingefleischte Fans reisen mit ihren historischen Landmaschinen bereits am Freitag (28. Juli) an. Darauf liege wie immer das Hauptaugenmerk beim Bulldogtreffen in Friedrichsaue, so Frank Schmoranz. „Aber auch andere Oldtimer, wie Autos und Motorräder, sind willkommen.“ Für alle, die während des Treffens im Wohnwagen übernachten wollen, sei eine Anmeldung unbedingt notwendig, betont der Vereinsvorsitzende. Die kann ganz unkompliziert per Mail an [email protected] geschickt werden.
Der offizielle Start des 12. Bulldogtreffens in Friedrichsaue ist für Sonnabend (29. Juli) um 10 Uhr angesetzt. „Wir wollen unsere Ehrenmitglieder und den Bürgermeister dazuholen“, kündigt Schmoranz an. Nach den kurzen Redebeiträgen – etwa um 10.30 Uhr – haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Bulldogs so richtig anzuheizen. Direkt danach startet die große Ausfahrt, die in diesem Jahr eine ganz andere Route nimmt, als bisher.
Strecke für die große Ausfahrt geändert
Die historischen Landmaschinen fahren beim 12. Bulldogtreffen von Friedrichsaue aus in Richtung Golzow. „Bis zum alten Bahndamm, dann geht es zurück“, beschreibt Frank Schmoranz auf Anfrage von MOZ.de den Kurs. Die Oldtimer- und Traktorenfreunde Zechin rechnen mit einer Teilnehmerzahl zwischen 40 und 60 Fahrzeugen. „Ähnlich wie bei den vorherigen Veranstaltungen“, so der Vereinsvorsitzende. Weil alle Fahrzeuge für den Straßenverkehr zugelassen sind, kann auf eine Sperrung der Strecke verzichtet werden. „Zu kleinen Einschränkungen kann es kurzzeitig trotzdem kommen.“
Einer Premiere können die Besucher des Bulldogtreffens zur Mittagszeit beiwohnen: Zum ersten Mal wird die NVA-Feldbackanlage, die viele vom Oldtimertreffen in Alt Tucheband kennen, dabei sein. Ab 14 Uhr beginnt das Bühnenprogramm. „Dafür konnten wir The Tattle Storks Oldtime Jazzband gewinnen“, informiert Frank Schmoranz. Zum Repertoire der Gruppe gehören Evergreens wie „Ice Cream“, „Wildcat Blues“, „Olsenbande“, „Hello Dolly“ und „Mack the Knife“. Am Abend findet das Bulldogtreffen mit einer Disko seinen Ausklang.
Ohne Nachwuchs steht Bulldog-Treffen vor dem Aus
Die Leute der Freiwilligen Feuerwehr Zechin sind den gesamten Sonnabend vor Ort, um die ankommenden Fahrzeuge einzuweisen – auch die der Besucher. „Parkflächen stehen zur Verfügung“, versichert Frank Schmoranz. Gleiches gilt für Toiletten. Der Eintritt zum Festgelände kostet fünf Euro pro Person. Kinder bis 14 Jahren gelangen gratis auf das Festgelände. Die Vereinsmitglieder stemmen die Veranstaltung aus eigenen Mitteln. Zwar dürfen sie das große Festzelt nutzen, andere finanzielle Unterstützung der Gemeinde haben sie in diesem Jahr für ihr Vorhaben nicht erhalten.
Finanziert wird das Bulldog-Treffen aus den Eintrittsgeldern und den Gebühren, die Händler vom kleinen Teilemarkt und Trödler zu zahlen haben. Die Organisation des Events in diesem Jahr haben die Oldtimer- und Traktorenfreunde Zechin noch stemmen können. „Ob es ein 13. Bulldog-Treffen im Jahr 2025 geben wird, wissen wir noch nicht“, berichtet Frank Schmoranz. Es fehle am Nachwuchs. Das Durchschnittsalter der 24 Vereinsmitglieder liege bei 60 Jahren. Frank Schmoranz: „Es gibt zurzeit einfach niemanden, dem wir sagen können, übernimm den Laden und mach weiter.“