"Die ganz schwierige Phase haben wir erst einmal hinter uns gelassen und ich bin froh, dass mich meine Vorstandsmitgliedern in der Frage, ob wir nun das Turnier auch mit den Auflagen durchziehen, überstimmt haben. Ich war angesichts der unzähligen Regularien für Pferde, Reiter und Helfer der Turnierausrichtung gegenüber nicht nur skeptisch eingestellt, sondern absolut dagegen. Aber nun bin ich froh, das wir die insgesamt sechs Prüfungen mit den exakt 294 Starts mit reichlich Improvisation über die Bühne gebracht haben", freute sich Hartmut Raeck, Altranfts Vereinschef, am Ende des Turniertages.
Auflagen allesamt eingehalten
Den fraglos undankbarsten Turnierjob hatten unter anderem Mareike Riedel, Diana Schröder, Manuela Fuchs und Julia Bennecke, die für die geforderten Anwesenheitsnachweise die Verantwortung trugen. Zudem hatten die Frauen die schwierige Aufgabe nett aber bestimmt Besucher, die das Treiben im Parcours live verfolgen wollten, den Zutritt zum Reitgelände zu verweigern. Nicht immer stießen sie dabei auf Verständnis. Doch auch rund um den Parcours galt es für die Einhaltung behördlicher Auflagen wie die Abstands- oder Desinfektionsregeln zu sorgen. "Das hat unseren kleinen Verein personell und finanziell einiges abverlangt", verriet Raeck, "aber es hat sich sportlich allemal gelohnt."
Mussten die Altranfter noch im April ihr traditionelles Eröffnungsturnier der "Grünen Saison", übrigens das 30. Turnier, absagen und hätten bei der Fortschreibung der Klubchronik eine weiße Seite einplanen müssen, waren es in erster Linie Sabine und Andreas Groth, die sich in langen Diskussionsrunden für den verspäteten Turniertag stark machten. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Für mich war eine Veranstaltung ohne Zuschauer eigentlich unvorstellbar. Großveranstaltungen sind bekanntlich aufgrund der Corona-Pandemie nicht gestattet. Zudem hegte ich Befürchtungen, dass das eintägige Turnier ohne Zuschauer den besonderen Charakter und Flair nicht versprühen kann. Gleichwohl haben Andreas und Sabine seit Wochen nach einer seriösen Lösung gesucht und sich erfreulicherweise durchgesetzt", so Raeck.
Großes Lob gab es von der LK-Beauftragten Stefanie Binkowskie. Die aus der medizinischen Branche kommende Pinnowerin zeigte sich sehr angetan von den Anstrengungen des Organisationsteams, Helfer und Reiter: "Alle haben sich äußerst verantwortungsbewusst und diszipliniert verhalten und sämtliche Auflagen eingehalten", erläuterte Binkowskie. Selbst am Imbissstand von Karin Rätz, die ihre mobile Küche eigens für diesen Turniertag aus dem Corona-Dornröschenschlaf erweckt hatte, lief alles in geordneten Bahnen.
Kreismeisterschaften mit Fans
Für die Aktiven erwies sich der Altranfter Turniertag indes als gelungene Generalprobe für die am Wochenende in Gorgast anstehenden dreitägigen Kreismeisterschaften der Springreiter. Der Auftakt am Freitag (12 Uhr) steht mit dem "Children-Day" ganz im Zeichen des Nachwuchses. Am Samstag und Sonntag geht es jeweils ab 8 Uhr auf dem Parcours im Gorgaster Park zur Sache. "Unser Hygienekonzept hat erfreulicherweise Zuschauer genehmigt bekommen. Wir freuen uns also auf eine Veranstaltung mit Besuchern und können in Sachen Starter einen neuen Rekord vermelden. Zudem laden wir am Sonnabend ab 20 Uhr zum Reiterball", schaute Turnierchef Erik Schubert vom ausrichtenden PSV Oderland schon in Richtung Titelspiele.