Rund 40 Menschen haben sich am Sonnabend (6. Mai) am Rathaus von Fredersdorf-Vogelsdorf versammelt, viele waren mit ihren Autos gekommen. Musik und politische Parolen dröhnten aus Lautsprechern, russische, deutsche und ukrainische Fahnen flatterten im Wind, Fahrzeuge waren mit Plakaten beklebt, auf denen Slogans wie „Ami Go Home“ und „Keine Waffenlieferungen“ prangten. Autokorso Berlin hatte zu einer Protestfahrt mit mehreren Kundgebungen über Petershagen und Eggersdorf nach Strausberg aufgerufen.
Der Konvoi aus 22 Fahrzeugen, darunter ein mit Lautsprechern bestückter Transporter, und zehn Fahrrädern setzte sich gegen 12 Uhr in Bewegung. Die Polizei begleitete ihn mit mehreren Autos und Motorrädern. Der Autokorso sei schon wahrnehmbar gewesen. Größere Verkehrsbehinderungen habe es aber nicht gegeben, so ein Sprecher der Polizeiinspektion Märkisch-Oderland in Strausberg am Sonntag (7. Mai) auf Nachfrage. Die Demonstration sei nach der Abschlusskundgebung am Fähranleger in Strausberg gegen 16 Uhr ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen.
Autokorso Berlin ist eine auf dem Messaging-Dienst Telegram organisierte Gruppe, die sich selbst als „friedliche Bewegung aus allen Teilen der Bevölkerung“ sieht. Sie vertritt extreme Positionen, steht unter anderem für die Neutralität Deutschlands im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein, ist gegen die deutsche Mitgliedschaft in der Nato und der EU und lehnt Klimaschutz-Maßnahmen ab.
Angemeldete Protestfahrt
Laut Polizei war der Autokorso angemeldet. Die Teilnehmer kamen augenscheinlich aus Märkisch-Oderland, Berlin, Barnim, Oder-Spree, Eisenhüttenstadt, Königs Wusterhausen und Strausberg. Darauf deuteten zumindest die Nummernschilder ihrer Fahrzeuge hin.