In Berlin hat es am Samstagabend (18.03.) erneut eine blutige Auseinandersetzung gegeben. Bei einem Streit im Lichtenberger Ortsteil Hohenschönhausen hat ein Mann lebensbedrohliche Verletzungen erlitten, ein weiterer hat sich mit schweren Verletzungen in Sicherheit bringen können. Einen Tatverdächtigen hat die Polizei noch in der Nähe festgenommen.
Nach dem bisherigen Kenntnisstand gehörte der 21-jährige Verstorbene zu einer acht- bis zehnköpfigen Gruppe Heranwachsender und junger Männer, die sich mit einer anderen, deutlich größeren Personengruppe, verabredet hatte und gegen 22.15 Uhr auf dem Vorplatz eines Einkaufzentrums in der Hauptstraße aufeinandertraf. Den bisherigen Ermittlungen und Zeugenbefragungen zufolge sollten dabei Streitigkeiten aus der jüngeren Vergangenheit geklärt werden.
Dann eskalierte der Streit zwischen den jungen Männern. Mindestens einer von ihnen soll plötzlich mit einem Messer zugestochen haben. Ein 21-Jähriger erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass die Reanimationsmaßnahmen erfolglos blieben und er noch vor Ort in einem Rettungswagen verstarb.
Ein weiterer 21-Jähriger, der wie der Verstorbene ebenfalls zu der kleineren Gruppe gehörte, wurde bei der Auseinandersetzung schwer verletzt. Das Opfer hatte sich noch bis zur Hansastraße geschleppt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und dort operiert. Dem Vernehmen nach soll keine Lebensgefahr bestehen.
Tatverdächtiger in der Nähe festgenommen
Den eingesetzten Polizeibeamten gelang es noch im Nahbereich einen Tatverdächtigen zu ermitteln. Der junge Mann lebt in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nähe des Tatortes. Seine Wohnung ist noch in der Nacht durchsucht worden. In welchem Verhältnis der Tatverdächtige zu den beiden Opfern stand, ist unklar. Auch die Hintergründe zu dem Messerangriff sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Mordkommission leitet Ermittlungen ein
Der Tatort rund um die Hauptstraße und die Kreuzung Konrad-Wolf-Straße Ecke Suermondtstraße sind großflächig abgesperrt worden. Kriminaltechniker sicherten bis in die frühen Morgenstunden Spuren. Die Staatsanwaltschaft und eine Mordkommission leiteten noch in der Nacht die Ermittlungen zu der Tat ein. Der Tatverdächtige ist für die weiteren Ermittlungen ebenfalls der Mordkommission überstellt worden.
Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts des Totschlags mit der Fahndung nach Tatverdächtigen dauert weiter an.
Messerangriffe häufen sich
Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene tragen Messer mit sich herum. Die Zahl der Messerangriffe steigt in Berlin von Jahr zu Jahr stark an. Erst kürzlich hat eine Antwort des Senats auf eine Anfrage eines AfD-Politikers eine erschreckende Zahl ans Tageslicht gebracht: 3317 Messerangriffe hat es demnach im Jahr 2022 in Berlin gegeben. Im Vergleich zum Jahr 2021 (2777) ist das eine Steigerung von 540 Fällen.
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