Das orkanartige Unwetter am Montagabend (24. Juli) hatte weitreichende Folgen. Während Einsatzkräfte der Feuerwehr im gesamten Landkreis im Einsatz waren, stand ein Zug der Niederbarnimer Eisenbahn für mehrere Stunden auf der Strecke, weil Bäume auf den Gleisen lagen. Das vordringen zum Zug gestaltete sich für Mitarbeiter der NEB und Feuerwehrkräfte schwierig.
Wie Einsatzleiter Alexander Grünler vor Ort mitteilt, sind die Feuerwehrkräfte gegen 23.30 Uhr zu dem Zug, der zwischen Rehfelde und Müncheberg stand, alarmiert worden. Zuvor hatten Notfalldienste der NEB und der Deutschen Bahn versucht, die Schadenstelle zu erreichen.

Fahrgäste mussten stundenlang im Zug ausharren

Der Zug, der in Richtung Kostrzyn unterwegs war, sollte eigentlich um 20.13 Uhr den Bahnhof in Müncheberg erreichen. Doch wegen des Unwetters und mehrerer umgestürzter Bäume stand der Zug zwischen Rehfelde und Müncheberg mitten auf der Strecke fest, nachdem der Triebwagen mit einer Baumkrone kollidiert war.
Die Einsatzkräfte konnten den Zug nicht mit Fahrzeugen erreichen. Das Equipment musste auf Draisinen umgesattelt werden und zu Fuß zum Zug geschafft werden.
Die Einsatzkräfte konnten den Zug nicht mit Fahrzeugen erreichen. Das Equipment musste auf Draisinen umgesattelt werden und zu Fuß zum Zug geschafft werden.
© Foto: Dennis Lloyd Brätsch
Erst Stunden später gelang es den NEB-Mitarbeitern und weiteren Rettungskräften zum Zug zu gelangen. Umgestürzte Bäume hatten selbst die Anfahrt der Rettungskräfte behindert. „Das Notfallmanagement wurde direkt nach dem Auffahrunfall durch den Triebfahrzeugführer eingeleitet. Dass bis zur Evakuierung der Fahrgäste mehrere Stunden vergingen, war der Schwere des Unwetters, den blockierten Anfahrtswegen und Gleisen und dem unwegsamen Gelände entlang der Strecke geschuldet“, teilt Sprecher Holger Reimann dazu mit.

Anfahrtswege mussten freigeschnitten werden

„Die Feuerwehr musste sich selbst und allen ihr Nachfolgenden (Rettungsdienst, Notfallmanager DB und EVU-Notdienst NEB) den Weg nach Müncheberg und den Weg zum Bahnhof durch die vielen umgestürzten Bäume freischneiden. Dies dauerte Stunden, sodass die Notfalldienste erst gegen 23:40 Uhr am Bahnhof Müncheberg eintrafen“, so Reimann.
Als die Einsatz- und Rettungskräfte am Bahnhof eingetroffen waren, sollte ein geländegängiges Quad einen Weg zum Zug finden. Doch auch das gelang laut dem Sprecher nicht: „Grund waren umgestürzte Bäume und unwegsames, schlammiges Gelände. Die Zuwegung zum Fahrzeug war nur zu Fuß über das Gleis möglich“.

Feuerwehr räumt Zugstrecke frei

Rund 50 Passagiere hatten sich demnach noch in dem Zug befunden, so Grünler. Acht weitere seien bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte aus dem Zug gestiegen und nach Müncheberg gelaufen. Als sie dort schlussendlich ankamen, waren die Arbeiten der Feuerwehr bereits im vollen Gange.
Rettungskräfte versorgen Fahrgäste im Zug mit Trinkwasser. Verletzt wurde niemand.
Rettungskräfte versorgen Fahrgäste im Zug mit Trinkwasser. Verletzt wurde niemand.
© Foto: Dennis Lloyd Brätsch
Mit mehreren Draisinen und reichlich Equipment mussten die Einsatzkräfte auf den Schienen zum Zug laufen, um dort die Unwetterschäden zu beseitigen. Das kostete den Einsatzkräften viel Kraft und Zeit.

Zug konnte seine Fahrt fortsetzen

Der Zug war laut Reimann gegen 1.20 Uhr freigeschnitten und hielt dann zunächst im Bahnhof Müncheberg an. Dort hatten Rettungskräfte die Passagiere mit Trinkwasser versorgt. Verletzungen oder gesundheitliche Probleme haben laut Grünler bei den Passagieren nicht vorgelegen. Der Zug konnte seine Fahrt in der Nacht fortsetzen.
„Überall auf der RB26 waren durch das Unwetter Bäume ins Gleis gestürzt. Sowohl Anzahl als auch Stärke der umgestürzten Bäume waren so massiv, dass schwere Technik durch die DB Netz angefordert werden und die Strecke auch am Folgetag gesperrt bleiben musste“, fügt der Sprecher noch hinzu.
In einer früheren Version des Berichts hieß es, dass ein Notruf, aufgrund von Netz-Problemen, erst nach drei Stunden erfolgen konnte. Diese erste Information erwies sich als nicht richtig, wir haben den Beitrag entsprechend korrigiert.