Die Gewerkschaft EVG hat am Freitag auch in Berlin und Brandenburg stundenlang den Bahnverkehr lahmgelegt. Bereits kurz vor Ende der Arbeitsniederlegung um 11.00 Uhr rollten bei der Berliner S-Bahn aber die ersten Züge wieder. Da die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nicht direkt vom Warnstreik betroffen waren, fuhren deren Busse und Bahnen normal. Das Unternehmen verzeichnete aber ein höheres Fahrgastaufkommen. Mehr Staus auf den Straßen wurden nicht verzeichnet. Laut BVG-Mitteilung machten sich angesichts des sonnigen Wetters „augenscheinlich“ viele Menschen mit dem Rad oder zu Fuß auf den Weg.
Am Potsdamer Hauptbahnhof lief der Verkehr mit Bussen und Straßenbahnen normal, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Aber auch dort waren mehr Fahrgäste als sonst zu sehen.

Bahn-Verhandlungen seit Ende Februar

Zum Warnstreik aufgerufen hatte die Bahngewerkschaft EVG. Sie verhandelt seit Ende Februar mit rund 50 Bahnunternehmen über neue Tarifverträge. Die Gespräche stocken. Mit der Arbeitsniederlegung am Freitag von 3.00 bis 11.00 Uhr wollte die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Bundesweit nahmen laut EVG-Chef Martin Burkert mehr als 23 000 Eisenbahner am Ausstand teil. Es war die zweite Arbeitsniederlegung im laufenden Tarifkonflikt. Ende März bestreikte die EVG gemeinsam mit Verdi den öffentlichen Verkehr und zahlreiche Flughäfen.
Ähnlich wie vor vier Wochen blieb ein Chaos auf den Straßen etwa durch Pendler, die von der Bahn aufs Auto umstiegen, aus. In Berlin und Brandenburg seien keine größeren Auswirkungen verzeichnet worden, sagte eine ADAC-Sprecherin. Der Berufsverkehr habe etwas früher eingesetzt als in der Vorwoche. Ab 9.00 Uhr sei es sogar ruhiger gewesen als sieben Tage zuvor.
Langer Stau und Verzögerung auf der Autobahn A100
Unfall und Bahn-Streik in Berlin
Langer Stau und Verzögerung auf der Autobahn A100
Berlin
Auch die BVG teilte mit, dass die Staulage in der Hauptstadt nicht über das übliche Maß hinausgegangen sei. Daher seien die Busse weitgehend pünktlich unterwegs gewe
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatte im Tarifstreit des Eisenbahnsektors für Freitagmorgen und -vormittag zu einem bundesweiten Warnstreik im Fern- und Regionalverkehr aufgerufen.