Hunderte Gegner der Corona-Maßnahmen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Berlin an mehreren zum Teil illegalen Demonstrationen und Versammlungen teilgenommen. Auch zahlreiche Gegendemonstranten gingen auf die Straße. Rund 650 Polizisten waren im Einsatz, wie die Beamten am Sonntag mitteilten.
Demonstrationen waren nicht angemeldet
Die illegalen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen konzentrierten sich demnach auf Berlin-Mitte und Friedrichshain. Im Gebiet zwischen Alexanderstraße, Holzmarktstraße und Strausberger Platz waren verschiedene Gruppen unterwegs, darunter ein nicht angemeldeter Aufzug mit 200 Menschen. Am Frankfurter Tor zählten die Beamten eine Teilnehmerzahl „im unteren dreistelligen Bereich“.
Angriff auf Journalisten
Ein Journalist, der die Proteste per Handy filmte, wurde den Angaben zufolge von einem Teilnehmer angegriffen. Er entriss ihm demnach das Smartphone. Der mutmaßliche Täter muss sich nun wegen versuchten räuberischen Diebstahls verantworten. Medienberichte über weitere Angriffe auf Journalisten konnte eine Polizeisprecherin am Sonntag weder bestätigen noch dementieren.
Ein angemeldeter Autokorso gegen die Coronapolitik zog am Samstagmittag mit 80 Wagen und mehr als 170 Teilnehmern von Friedrichsfelde aus durch die Stadt. Dieser wurde von zum Teil vermummten Menschen gestört. Elf Männer und drei Frauen wurden festgenommen, unter anderem wegen Nötigung im Straßenverkehr und Körperverletzung.
Eine für Samstag ursprünglich angemeldete Demonstration von Impfgegnern und Corona-Skeptikern mit 1000 Teilnehmern war am Freitag verboten worden. Grund waren schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln.
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