Es gibt viele Gründe für einen Stopp im Ring-Center am U- und S-Bahnhof Frankfurter Allee. In dem äußerlich eher grauen Konsumtempel an der Grenze zwischen Friedrichshain und Lichtenberg kann man nicht nur nach Kleidung, Elektronik und Spielzeug stöbern sowie griechische und russische Spezialitäten kosten, sondern sich unter anderem auch die Augen lasern lassen.
Die Augenklinik in den oberen Etagen deckt rund zehn Prozent der ambulanten Versorgung in Berlin ab. Drei Viertel der rund 30 Fachärzte wurden als „Focus Top Mediziner“ ausgezeichnet. Neben der Klinik gibt es noch weitere 14 Augenarztpraxen, was das Prädikat „Medizinisches Versorgungszentrum“ mehr als rechtfertigt.

Raumschiffe und Dinosaurier aus Noppensteinen

Sonst versorgt die Shoppingmall, die eigentlich aus drei Gebäuden besteht, den Kiez, aber auch Pendler vor allem mit Nahrung, Konsumgütern und Dienstleistungen. Neben der eher alltäglichen Palette von Aldi über Medimax und dm bis Kaufland gib es aber auch einige Besonderheiten zu entdecken. Bei Blue Brixx zum Beispiel lagern in unzähligen Fächern Noppensteine, die man ähnlich wie Lego zu Segelyachten, Raumschiffen und Dinosauriern zusammenstecken kann.
Spielerisch wird es auch im „Union Zeughaus“. In dem 185 Quadratmeter großen Fanshop des 1. FC Union Berlin können Fußballfans neben Eintrittskarten und Trikots auch Armbanduhren mit dem Vereinslogo sowie rotweiße Waschbeckenstöpsel erwerben.
Im Ring-Center in Berlin betreibt auch der Fußball-Klub 1. FC Union einen Fanshop.
Im Ring-Center in Berlin betreibt auch der Fußball-Klub 1. FC Union einen Fanshop.
© Foto: Maria Neuendorff
Und am besten bringt man Hunger und Lust auf exotische Hausmannskost mit. Denn beim Imbiss „Fedora“ am Ring-Center II kann man Pirozhki kaufen, das sind gebackene oder frittierte Hefebrötchen mit unterschiedlichen Füllungen wie Fleisch und Kartoffeln, Kohl oder Ei. Dazu gibt es in der russischen Snackeria, in der Gäste an einem schmalen Fenstertresen Platz nehmen können, verschiedenste Krautsalate, aber auch Hauptspeisen wie Borschtsch (Rote-Beete-Suppe).
Recht deftig wird es auch im Inneren der Passage am Verkaufstresen des Wurstshops „Wolf“. In der Filiale des Familienunternehmens in vierter Generation gibt es nicht nur Thüringer Bratwurst, Kassler und XXL-Schnitzel zum Mitnehmen, sondern auch Schweinskopfsülze mit Bratkartoffeln und Rahmsoße (6,50 Euro), aufgewärmt und zum Hinsetzen.
Gleich nebenan werben dazu verschiedenste Tsatsiki-Dips, gegrillte Champignons und mit Schafskäse gefüllte Auberginenröllchen in der Auslage für eine kurze Einkehr. Niko Panagiotidis, Inhaber des Bistros Fresko (übersetzt: frisch) stammt aus Griechenland und bietet seit über 15 Jahren seine selbst zubereiteten Feinkostspezialitäten an. Dazu wird es im Ring-Center II auch bald „Gyros Pita to go“ geben, wie neue Werbeschilder suggerieren, die Arbeiter gerade an der Außenfassade angebracht haben.
Apropos neu: Auch das Ring-Center befindet sich im Wandel. Noch in diesem Jahr soll ein Umbau bei laufendem Betrieb starten und schon 2025 abgeschlossen sein. Handel und Nahversorgung werden dabei künftig von fünf auf drei Ebenen reduziert, heißt es in den Plänen des beauftragten Architekturbüros Graft.

Ärztezentrum bleibt trotz Umbau erhalten

Die oberen Geschosse werden für weitere Büronutzung, Arztpraxen und Freizeitangebote ausgebaut. „Die bestehende Mieterschaft aus Büros und Ärzten wird komplett erhalten bleiben und auf ihre Anforderungen hin ausgestattete neue Räume erhalten“, betonen die Architekten. Im Untergeschoss bekommen der Lebensmittel- und Drogeriemarkt einen Bio-Lebensmittelmarkt als neuen Nachbarn.
Blick ins Innere des Einkaufszentrums Ring-Center in Berlin. Die 2007 eröffnete Shoppingmall ist das Versorgungszentrum für die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg sowie für die Pendler der Berliner Ringbahn.
Blick ins Innere des Einkaufszentrums Ring-Center in Berlin. Die 2007 eröffnete Shoppingmall ist das Versorgungszentrum für die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg sowie für die Pendler der Berliner Ringbahn.
© Foto: Maria Neuendorff
Schon jetzt sind einige Geschäfte durch erste Umbaumaßnahmen an der Sprinkler-Anlage von der ersten Etage ins Erdgeschoss gezogen. Ansonsten geht der Betrieb so weiter wie bisher. Vielleicht wird es künftig sogar noch betriebsamer. Denn das renommierte Berliner Architekturbüro hat unter anderem auch vor, den Betonbunker durch gastronomische Angebote im Erdgeschoss sowie doppelgeschossige Eingänge zur Straße hin zu öffnen und die Shoppingmall damit einladender wirken zu lassen.
Blick aus Richtung Osten auf das Ring-Center an der Frankfurter Allee in Lichtenberg. Der Rundbau wurde im April 2023 verkauft. Galeria Kaufhof bleibt aber weiterhin Mieter, der Vertrag läuft bis 2027.
Blick aus Richtung Osten auf das Ring-Center an der Frankfurter Allee in Lichtenberg. Der Rundbau wurde im April 2023 verkauft. Galeria Kaufhof bleibt aber weiterhin Mieter, der Vertrag läuft bis 2027.
© Foto: Maria Neuendorff
Auch der Weg von und zum S-Bahnhof Frankfurter Allee soll großzügig verbreitert werden und künftig ebenfalls auf die zentrale Erdgeschossebene führen, anstatt derzeit ausschließlich ins Obergeschoss.

Galeria Kaufhof bleibt geöffnet

„Das Ring-Center erfüllt mit seiner hervorragenden ÖPNV-Anbindung und dem urbanen Standort an der Bezirksgrenze Friedrichshain/Lichtenberg optimale Lagebedingungen“, findet auch Jens Hogekamp, Geschäftsführung der Becken Development GmbH. Das Hamburger Immobilien- und Investmentunternehmen hat im April dieses Jahres das Ring-Center III von der Credit Suisse Asset Management gekauft. Das 2007 eröffnete viergeschossige Gebäude mit seinen 13 500 Quadratmetern Fläche ist derzeit noch vollständig an Galeria Karstadt Kaufhof vermietet.
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Daran wird sich in naher Zukunft auch erst einmal nichts ändern. Der Standort sei noch bis März 2027 vertraglich gesichert, heißt es vom neuen Besitzer. „Er stand im Rahmen der Insolvenz des Mieters Galeria Karstadt Kaufhof erfreulicherweise nicht auf der Schließungsliste.“

Eine Stunde Parken ist kostenlos

Das Ring-Center an der Frankfurter Allee 113-117 an der Bezirksgrenze von Friedrichshain und Kreuzberg liegt direkt am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee und hat Montag bis Sonnabend von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Im Parkhaus stehen über 700 Stellplätze zur Verfügung. Die ersten 60 Minuten sind kostenlos, danach kostet das Parken je angefangener Stunde 1 Euro sowie maximal 3 Euro am Tag.