Ermittler der Kriminalpolizei stehen noch am Anfang ihrer Ermittlungen. Am Montagabend, den 11. Juli, hat es in Berlin-Hellersdorf einen mutmaßlichen Entführungsfall gegeben. Der Einsatz, bei dem unter anderem auch ein Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt wurde, sorgte in Hellersdorf für großes Aufsehen.
Ausgangspunkt des Polizeieinsatzes war eine Zeugin aus der Kastanienallee in Hellersdorf. Sie hatte gegen 19.10 Uhr den Notruf gewählt, als sie vor ihrem Haus eine Auseinandersetzung beobachtete.
Mutmaßliche Täter zerren Mann in Mercedes und rasen davon
Mehrere Männer schlugen auf einen 25-Jährigen ein und zerrten ihn anschließend in einen Mercedes. In einem Video, das die Zeugin anfertigte, ist ein Teil dieser Auseinandersetzung zu sehen. Das Video liegt dieser Zeitung vor. Zu sehen sind drei Männer, die einen weiteren umzingelt haben. Einer von ihnen hält den 25-Jährigen fest, während ein weiterer Mann zu schlägt, dann endet die Sequenz. Die mutmaßlichen Täter flüchteten anschließend mit dem Mercedes und einem weiteren Fahrzeug vom Ort.
Wie Martin Stralau von der Polizei Berlin auf Anfrage mitteilt, hatte man aufgrund der Meldung sofort eine Fahndung nach den flüchtigen Fahrzeugen eingeleitet. Dabei kamen neben diversen Polizeikräften am Boden auch ein Hubschrauber zum Einsatz.
Mercedes von der Polizei in Hellersdorf gestoppt
Die intensiven Fahndungsmaßnahmen führten gegen 21.30 Uhr zu einem Erfolg. Polizeikräften gelang es laut Stralau zumindest den Mercedes aufzuspüren, als dieser die Hellersdorfer Straße in Richtung Kastanienallee befuhr.
Mehrere Streifenwagen stoppten das Fahrzeug auf Höhe des Feldberger Ring und konnten einen 34-jährigen Tatverdächtigen festnehmen. Auch das mutmaßliche 25-jährige Opfer dieser Straftat befand sich in dem Auto. Bei einer anschließenden Durchsuchung des Fahrzeuges fanden die Beamten neben diversen Papieren und Unterlagen auch eine größere vierstellige Summe an Bargeld.
Mutmaßlicher Täter wieder auf freien Fuß
Der Mercedes ist anschließend als Spurenträger von der Polizei sichergestellt worden. Wie diese Zeitung aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll es sich dabei um ein „Mietwagen“ eines zwielichtigen „Unternehmens“ handeln.
Wie Polizeisprecher Stralau mitteilt, wurde der 34-jährige Tatverdächtige noch am selben Abend wieder auf freien Fuß gesetzt. Er konnte die Gefangenensammelstelle nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung verlassen. Ein Fachkommissariat der örtlich zuständigen Kriminalpolizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung.