Die Gräber dürften im späten 10. bis 11. Jahrhundert entstanden sein, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Donnerstag. In den Reihengräbern seien demnach slawische Erwachsene und Kinder begraben worden.
Die gefundenen Gräber unterschieden sich von anderen spätslawischen Gräbern in der Stadt, führte die Sprecherin aus. So wurden in den neu entdeckten Gräbern fast überall Beigaben gefunden.
In drei Kindergräbern wurden beispielsweise Reste von Perlenketten ausgesiebt. Zwei der Ketten bestanden aus zwei Millimeter kleinen Fadenglasperlen aus gelbem Glas und kleinen Fischwirbeln. In vergleichbaren historischen Gräbern in Brandenburg seien solche Beigaben eher selten gewesen.
Gräber in Brandenburg sollen weiter untersucht werden
Die Gräber sollen weiter untersucht werden. Von allen Gräbern wurden dreidimensionale Digitalaufnahmen hergestellt, wie die Sprecherin erklärte. Diese Aufnahmen ermöglichten eine dynamische Betrachtung und Auswertung der Skelette von allen Seiten. Weitere Erkenntnisse sollen laut Stadtverwaltung anthropologische und genetische Untersuchungen bringen.
Der Bauort stand bereits unter besonderer Beobachtung der Denkmalschutzbehörde, weil nur 50 Meter entfernt im Jahr 1995 eine mittelalterliche Slipanlage gefunden worden war - also eine Anlage, mit der Boote ins Wasser gelassen oder an Land gezogen werden können.