32.000 Hunde sind im Jahr 2022 bundesweit entlaufen. 30.000 Hunde konnten wieder zu ihren Familien zurückgeführt werden. Das ergibt eine Statistik von „Tasso e.V.“. Im Juli 2023 gibt es in und um Frankfurt (Oder) bei Tasso 22 Suchmeldungen für entlaufene Hunde. 30 Hunde werden in Cottbus und Umgebung gesucht. In Neuruppin sind es zwölf Hunde, die vermisst werden.
- Wie kann ich meinen Hund vor dem Entlaufen schützen?
- Was muss ich tun, wenn mein Hund weggelaufen ist?
Schutz für den Hund: Rückruf, Chip und GPS
- Rückruf: Das erste Kommando, welches der Hund kennenlernt, muss nicht „Sitz“, „Platz“ oder „Nein“ sein. Das Rückruf-Kommando ist das wichtigste Kommando, das Frauchen und Herrchen ihrem Vierbeiner bereits als Welpe beibringen und ein Hunde-Leben lang aufrechterhalten und auffrischen sollten. Bei dem Rückruf geht es nicht nur um Schutz vor dem Entlaufen. Es geht um die Sicherheit im Straßenverkehr, Schutz von Mitmenschen und anderen Tieren sowie um eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Hund und Halter.
- Leinenpflicht: Allgemein sollte die Leinenpflicht beachtet werden. In Brandenburg herrscht überall Leinenpflicht, außer in gekennzeichneten Hundeauslaufgebieten. Der Hund sollte in der Öffentlichkeit, auf der Straße, in der Stadt sowie in Wald und Wiese immer an einer reißfesten Leine mit gut sitzendem Geschirr und Halsband geführt werden.
- Situationen gut einschätzen: Das Halten eines Hundes setzt gewisse Fachkenntnis voraus. Dazu gehört, dass der Halter Situationen, sich selber und das Tier gut einschätzen können muss. Ist der Hund erst neu in der Familien, ist es ein Hund aus dem Tierheim oder vom Tierschutz, oder ist bekannt, dass das Tier ängstlich und schreckhaft ist, dann sollte man besonders achtsam sein. Hunde, die Angst haben oder neu in einer Familie oder Umgebung sind, folgen ihrem Fluchtinstinkt in den verschiedensten Situationen. Das können laute Geräusche im Straßenverkehr, neugierige Kinder zu Hause, unsichere Übergänge beispielsweise beim Ein- und Aussteigen am Auto sein.
Der Hunde-Halter muss Situationen voraussehen und einschätzen können, den Hund dementsprechend sichern und dem Vierbeiner den nötigen Halt und Führung geben. Auch Hunde, die selbstbewusst und ausgeglichen sind, können weglaufen, wenn der Rückruf nicht sitzt. Es reicht nicht, wenn der Rückruf „so la la“ sitzt oder es nur bei jedem zweiten Mal klappt. Der Rückruf muss hundertprozentig in jeder Situation sitzen, sonst gehört der Hund zu jeder Zeit an die Leine.
- Sicherheit zu Hause: Das Haus, der Garten und die Terrasse müssen ausbruchsicher sein. Auch hier gilt es, den Hund und die Situation gut einzuschätzen. Besonders an Silvester oder anderen Stresssituationen, zum Beispiel wenn viele unbekannte Gäste da sind, entlaufen Hunde. Sie entwischen durch die Haustür, wenn jemand hereinkommt oder springen über einen niedrigen Gartenzaun. Außerdem sollte alle Familienmitglieder und Gäste auf den Hund achten und wissen, dass Haustüren oder Gartenpforten geschlossen werden müssen oder der Hund gesichert werden muss, wenn man beispielsweise das Tor aufmacht.
- Transponder und Hunde-Register: Ein Hund sollte bereits im Welpen-Alter einen Chip, auch Transponder genannt, erhalten. Die Nummer des Transponders wird beim Tierarzt und im Impfpass vermerkt. Tierärzte und Tierschutzvereine können die Transponder-Nummer ablesen. Sobald ein Hund einen Transponder hat, sollte dieser bei einem Haustierregister angemeldet werden. Die Haustierregister speichern Informationen zum Hund und Hunde-Halter, um einen entlaufenen Hund im Notfall zuordnen und den Tierhalter informieren zu können. Haustierregister sind beispielsweise „Findefix – Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes“, „Tasso e.V.“ oder „ifta Internationale Zentrale Tierregistrierung“.
- Plakette am Halsband: Hunde können zusätzlich eine Plakette vom Hunde-Register am Halsband tragen, auf der die Registrierungsnummer zu erkennen ist. Neben der Register-Plakette kann man sich auch privat eine Plakette mit Namen des Tieres sowie der Telefonnummer des Hunde-Halters anfertigen lassen.
- GPS-Tracker: Für zusätzliche Sicherheit gibt es GPS-Tracker für Hunde. Diese kann man am Geschirr oder am Halsband befestigen. Viele GPS-Tracker haben eine App, sodass die Halterin oder der Halter auf dem Smartphone nachverfolgen kann, wo sich der Hund mit GPS-Tracker aufhält.
Hilfe, mein Hund ist weg - was nun?
Es der schlimmste Albtraum für jeden Hundebesitzer – der geliebte Vierbeiner ist entlaufen, man kann ihn nicht finden, man weiß nicht, ob das Tier verletzt ist oder sich verirrt hat. Im Ernstfall sollten Hunde-Halter als erstes Ruhe bewahren. Oft kehren Hunde zu dem Ort zurück, an dem sie ihren Halter verlassen haben. Man sollte sich also für circa eine Stunde nicht allzu weit von dem Standort, an dem der Hund entlaufen ist, entfernen. Kehrt der Hund nicht zurück, muss das Hunde-Register, ggf. Tierschutzvereine, Polizei, Förster oder andere wichtige Ansprechpartner informiert werden. Zusätzlich lohnt es sich, eine eigene Suchmeldung mit Aushängen und Beiträgen auf sozialen Medien zu verbreiten.