Ein mehrstündiger Einsatz der Berliner Polizei hat am Montagnachmittag (20.03.) für viel Aufsehen in Hellersdorf gesorgt. Ein Wohngebiet im Havelländer Ring ist von der Polizei großflächig abgesperrt worden. Anwohner dürften ihre Häuser nicht verlassen. Eine angrenzende Schule dürfte die Kinder nicht mehr auf den Pausenhof lassen. Erst nach drei Stunden hatten die Beamten Entwarnung gegeben.
Die Polizei ist demnach gegen 13 Uhr in den Havelländer Ring gerufen worden. Ein Anwohner gab an, von seiner Nachbarin mit einer Schusswaffe bedroht worden zu sein. Laut Martin Stralau, Pressesprecher der Polizei Berlin, sei die Lage daraufhin eingefroren worden. Man habe den Bereich rund um das Wohnhaus gesperrt. Ein angrenzender Schulhof sei ebenfalls geräumt worden.
Frau soll untersucht werden
Der Einsatz ist nach rund dreieinhalb Stunden beendet worden. Die Frau hatte die Wohnungstür einen Spalt geöffnet, die Beamten nutzen die Gelegenheit und überwältigten sie. Die 34-Jährige soll nun einer psychiatrischen Klinik zugeführt werden, wie Martin Stralau von der Polizei mitteilt. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung ist eine mit CO₂-Gas betriebene Softairwaffe gefunden worden. Immer wieder werden durch solche Anscheinswaffen größere Polizeieinsätze ausgelöst.
Einsatz ohne Konzept?
Wie Stralau auf Nachfrage bestätigt, werden in solchen Fällen Kräfte des Spezialeinsatzkommandos hinzugezogen. Doch in diesem Fall war auch nach drei Stunden kein Spezialeinsatzkommando vor Ort. Stattdessen wurden die Sperrkreise der Polizei immer größer.
Weshalb die Kräfte vor Ort weiterhin daran festhielten, die Lage statisch zu halten und die Wohnung nicht durch das Spezialeinsatzkommando stürmen zu lassen, ist unklar. Der Polizeisprecher hatte sich dazu am Montagabend nicht äußern wollen. Ein Teil des Spezialeinsatzkommandos traf erst am Ort ein, nachdem die Frau schließlich überwältigt worden war.
Kriminalpolizei ermittelt nun
Ein Fachkommissariat der zuständigen Polizeidirektion 3 soll inzwischen die Ermittlungen zu dem Verdacht der Bedrohung führen. Dabei soll auch geprüft werden, ob bei der Frau eine psychische Erkrankung vorliegt.