Nach dem gewaltsamen Tod eines 57-jährigen Mannes in Berlin-Friedrichshain wird der mutmaßliche Täter vorläufig in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Ein Richter habe das angeordnet, weil bei der Tat Alkohol im Spiel gewesen sei und eine Schuldunfähigkeit des 37-Jährigen nicht ausgeschlossen werden könne, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Das Opfer wurde demnach erstochen, gegen den Tatverdächtigen wird wegen Mordes ermittelt.
Die Leiche des 57-Jährigen war am frühen Samstagmorgen in seiner Wohnung in der Singerstraße gefunden worden. Zuvor war der mutmaßliche Täter beim Polizeiabschnitt 26 erschienen und hatte erklärt, dass er vor zwei Wochen einen Mann getötet habe, der Mieter der fraglichen Wohnung war.
Laut Staatsanwaltschaft kannten sich beide Männer und trafen sich ab und zu. Am Tattag brach der 37-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen in die Wohnung des 57-Jährigen ein, um dessen Geldbörse zu stehlen. Das zunächst schlafende Opfer wachte dabei auf, worauf es zu der Auseinandersetzung mit tödlichem Ausgang kam.
38-Jährige stirbt an mehreren Schusswunden in Spandau
Der Streit um eine Wohnung ist nach Überzeugung der Ermittler der Auslöser für den Tod von zwei Männern im Berliner Bezirk Spandau. Fast wäre auch noch ein dritter Mann getötet worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten. Dem 36-Jährigen sei jedoch die Flucht gelungen und er habe die Polizei informiert. Als diese am Samstag auf dem Grundstück in der Wilhelmstadt eintraf, fand sie die Leichen des 79 Jahre alten Mieters und des 38 Jahre alten Geschäftspartners des Mannes, dem die Flucht gelungen war.
Schnell waren sich die Ermittler sicher: Der Senior hat erst den Jüngeren mit mehreren Schüssen getötet und starb dann bei einem Brand, den er selbst gelegt hatte. Dies bestätigte sich mit den weiteren Untersuchungen, wie die Behörden mitteilten. Den Geschäftspartner des 38-Jährigen habe der 79-Jährige zuvor auch unter einem Vorwand in seine Wohnung gelockt, hieß es. Der 36-Jährige habe dort jedoch den 38-Jährigen tot auf dem Boden liegen gesehen - und fliehen können. Daraufhin habe der 79-Jährige in seiner Wohnung Benzin ausgegossen und sie angezündet.
Hintergrund der Tat war laut Behörden, dass es sich bei der Einliegerwohnung um einen nicht genehmigten Bau handelte. Dies soll sich nach dem Verkauf des Grundstücks Anfang 2022 herausgestellt haben. Den Käufern des Grundstücks sei dies nicht bekannt gewesen, hieß es. Nach einem Bericht des „Tagesspiegels“ war dort früher ein Bootshaus ansässig, das Liegeplätze vermietet hatte. Die Firma wurde vor ein paar Jahren liquidiert. Seit acht Monaten ist nach dem Bericht dort eine neue Firma unter anderem mit einem Verleih von Wassersportfahrzeugen registriert.
Die Käufer sollen sich laut Ermittler um eine neue Wohnung für den 79-Jährigen gekümmert haben. Der Mietvertrag dafür hätte nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Tattag unterschrieben werden können. „Ohne dass es im Vorfeld Streit oder Drohungen gegeben hätte, entschied sich der Mann aber wohl, die aus seiner Sicht für seinen bevorstehenden Umzug Verantwortlichen zu töten und sich anschließend das Leben zu nehmen“, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft.
Nach Angaben eines Behördensprechers geht es bei den Ermittlungen um Mord und versuchten Mord. Da der Senior jedoch nicht mehr vor Gericht kommen kann, wird das Verfahren zunächst förmlich als sogenanntes Todesermittlungsverfahren weitergeführt und letztlich eingestellt.