Die Wendezeit steht nicht nur für ein geeintes Deutschland. Eine hohe Arbeitslosigkeit und die Aussicht auf eine unsichere Zukunft sorgen gerade in ostdeutschen Biografien für Brüche. In dieser Zeit geben einige Menschen ihrer Wut auf Migranten nach: Die 1990er Jahre werden als „Baseballschläger-Jahre“ bekannt.
In ganz Deutschland kommt es zu Übergriffen auf Geflüchtetenunterkünfte. Es sind Namen wie Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Hoyerswerda, die im Gedächtnis geblieben sind. 1992 folgt Cottbus: Vom 29. bis zum 31. August randalieren dort etwa 200 Neonazis vor einer Asylbewerberunterkunft. Mit Messern und Steinen bewaffnet versuchen sie, in das Haus einzudringen. Die hinzugerufenen Polizeikräfte haben Mühe und Not, der Lage Herr zu werden. Und die Situation bleibt nicht ohne Folgen.
Mehr erfahrt ihr in der neuen Podcast-Folge von „Dit is Brandenburg“. Wie immer auf allen gängigen Streamingplattformen zu hören, unter anderem bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music, Deezer, Google Podcast und Player.fm.
Cottbus als Hochburg für Rechtsextremismus in Brandenburg
Rechtsextremismus ist auch heute in der Stadt ein Thema. Zuletzt gelangte Cottbus in die Schlagzeilen, weil ein Kandidat bei der Wahl am 9. Oktober 2022 Deutschlands erster AfD-Oberbürgermeister hätte werden können. Der Verfassungsschutz führt den brandenburgischen Landesverband der AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall; Cottbus gilt als Hochburg der rechtsextremen Szene.
Doch das Problem bleibt. Jahrelang herrscht in Cottbus Schweigen, wenn es um die Angriffe. Die zivilgesellschaftliche Initiative „Cottbus‘92“ will das ändern. Wir haben mit ihnen über ihre Arbeit gesprochen. Außerdem schildert uns eine Zeitzeugin ihre Eindrücke vom Geschehen. Im Podcast erklären wir zudem, warum Deutschland einmal ein sehr liberales Asylgesetz hatte und welche Umstände dazu geführt haben, dass es immer weiter verschärft wurde.
Wenn ihr die letzte Folge „Dit is Brandenburg“ verpasst habt, schaut gern hier vorbei: