Beim ersten bundesweiten Katastrophen-Warntag seit Jahrzehnten werden in Brandenburg am Donnerstag um 11 Uhr Sirenen heulen.
In Brandenburg gibt es noch rund 2250 Sirenen. Bei dem Probealarm sollen Systeme getestet und Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, wie in Katastrophenfällen, beispielsweise Unwettern oder Hochwasser, alarmiert wird. Die Probewarnung wird von der nationalen Warnzentrale im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ausgelöst und anschließend in den Ländern verbreitet.
Es ist der erste bundesweite Warntag. Künftig soll der Warntag jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September stattfinden.

Berlin hat keine Warnsirenen mehr

In einem dicht besiedelten Raum wie Berlin sollen die Informationen aber am Donnerstag möglichst genau und an bestimmte Orte angepasst übermittelt werden. Dafür seien das Internet und Rundfunkansagen besser geeignet, erklärten das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Senat.
Außerdem gibt es in Berlin gar keine Warnsirenen mehr. „Die Zivilschutzsirenen des Bundes wurden in Berlin Anfang der 90er Jahre abgebaut“, teilte die Senatsinnenverwaltung mit.
„Wir empfehlen für alle Gefahrenlagen insbesondere die Warn-Apps, in denen bundesweit und auf Wunsch auch kleinteilig beliebige Orte bzw. Gebiete "abonniert" werden können und die auch ergänzende Inhalte wie behördliche Verhaltensempfehlungen ermöglichen.“
Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung gibt es wieder einen bundesweiten Katastrophen-Warntag, an dem die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert werden soll.

Warnung über Apps und Rundfunk

Um 11 Uhr werden Sirenen heulen, Warn-Apps piepen, Rundfunksender ihre Programme unterbrechen und Probewarnungen auf digitalen Werbetafeln erscheinen.
Die Warn-App „Nina“ wird derzeit von rund 7,6 Millionen Menschen genutzt. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie wurde sie deutlich häufiger heruntergeladen. Über die App warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe vor Gefahren wie Bränden, radioaktiver Strahlung, Stromausfällen, Erdbeben oder Überschwemmungen.