Es sind auffällig viele junge Leute, die täglich am großen Ampelübergang an der Grunerstraße in Mitte ins und aus dem Alexa strömen. Vielleicht liegt es daran, dass die 2007 eröffnete Shoppingmall am Alexanderplatz selbst noch ein Teenager unter den Einkaufszentren Berlins ist. Und die Jugend scheint sich auch nicht an der Optik des rosafarbenen, fast fensterlosen Betonbunkers zu stören, den manch Architekt als Bausünde bezeichnet.
Trotz aller Kritik an der äußeren Hülle des Konsumtempels, das Alexa gehört zu den erfolgreichsten Einkaufszentren Deutschlands. Es gibt so gut wie keine unvermieteten Läden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 kamen mehr als 15 Millionen Besucher.
Die reinen Fakten lesen sich erst einmal so:
  • Das ALEXA Berlin an der Grunerstraße in Mitte bietet insgesamt 170 Shops mit Bekleidung, Spielzeug, Kosmetik, Geschenken, Nahrungsmitteln, Dienstleistungen und Freizeitaktivitäten. Unter anderem gibt es ein Bowlingcenter.
  • Geöffnet ist von Montag bis Sonnabend von 10 bis 20 Uhr
  • Das Alexa ist sehr gut öffentlich angebunden. Der nahe Bahnhof Alexanderplatz ist mit den U-Bahn-Linien U2, U5, U8, den S-Bahn-Linien S3, S5, S7 und S 75, sowie den Regionalbahn-Linien: RE1, RE2, RE7, RE14 zu erreichen.
  • Die Tiefgarage an der Alexanderstraße hat 1.600 Stellplätze. Die Maximalparkgebühr für einen gesamten Tag beträgt 20 Euro.
  • Das Parkhaus ist auch über die Öffnungszeiten hinaus von 7 Uhr bis 0:30 Uhr geöffnet, auch danach kommt man noch raus.
  • Für einen stressfreien Aufenthalt für Familien mit kleinen Kindern gibt es auch einen kostenlosen Kinderbuggy-Verleih. Allerdings muss man 20 Euro als Pfand hinterlegen.
Die Geschäftsmischung mit typischen Marken mit durchschnittlichen Preisen kann man als solide bezeichnen. Aber es gibt auch Besonderheiten, die man woanders so nicht findet. So hat MediaMarktSaturn im vergangenen Herbst im Alexa sein erstes „Tech Village“ in Deutschland eröffnet, in dem Laser TV bis zu Schallplatten verkauft werden.

Zwölf Massagesessel zum Ausprobieren

Übersetzt heißt das, dass in diesem Technikmarkt über vier Etagen alles viel größer ist und es mehr zum Ausprobieren und Anfassen gibt, ein bisschen so, als wäre man auf der Internationalen Funkausstellung (IFA). So lassen sich zwei Damen die Staubsauger vom Verkäufer auf extra ausgerollter Auslegware vorführen.
In einer der viele Verkaufs-Lounges laden OLED-Fernseher mit selbstleuchtenden Bildpunkten zum Staunen und Chillen ein. Ein bisschen ausruhen können Besucher aber auch in einem der zwölf Massagesessel zum Ausprobieren.
Im MediaMarktSaturn, der im September 2022 im Alexa-Berlin eröffnete, kann man sich die technischen Geräte wie hier Staubsauger von den Verkäufern vorführen lassen.
Im MediaMarktSaturn, der im September 2022 im Alexa-Berlin eröffnete, kann man sich die technischen Geräte wie hier Staubsauger von den Verkäufern vorführen lassen.
© Foto: Maria Neuendorff
So kann man Kraft tanken für den weiteren Rundgang in dem weitläufigen Center, das mit seinen 54.000 Quadratmetern Nutzfläche so groß wie das Humboldt Forum ist. Damit man sich nicht verläuft, kann man die gesuchten Shops in große Bildschirme eintippen und bekommt den Weg angezeigt.
So findet man zum Beispiel Crafty Homes, einen etwas anderen Heimwerkermarkt. Der Laden, der erst im März im ersten Obergeschoss eröffnet hat, ist ein Eldorado für Bastel-Fans und gilt mit seinen 200 Quadratmetern als Europas größte Verkaufsstelle für Cricut Produkte und das passende Zubehör im stationären Handel. Cricuts sind intelligente Schneidemaschinen, die je nach Typ auch zeichnen, schreiben, falzen, perforieren und anderes können.

Schnäpse in Einmachgläsern

Damit lassen sich unter anderem Geschenke persönlich dekorieren. Ein besonderes Mitbringsel findet man auch im „O’Donnell Moonshine“-Shop. In dem Laden mit deckenhohen Holzregalen kann man Schnäpse in Einmachgläsern kaufen.
Das ist durchaus stilecht. Denn diese Abfüllmethode nutzten Gangster während der amerikanischen Prohibition. Der Name des Geschäfts erinnert an den illegal gebrannten „Moonshine“-Schnaps sowie an Spike O’Donnell, den Anführer einer der berüchtigtsten Moonshine-Gangs aus Chicago. Die Sorten, die es heute ganz legal zu kaufen gibt, reichen von „Waldbeerenlikör“ bis zur „Harten Nuss.“

Läden für Film- und Skaterfans

Fast schon Gedränge herrscht im „Elbenwald“, einem Fan-Artikelshop für Fans von Kinofilmen, Serien, Games und Anime wie Star Wars, Herr der Ringe, Harry Potter. Beliebt bei Jung und Alt ist auch der Blue Tomato Laden. Den führenden Shop in Europa in Sachen Snowboard, Surfen, Skateboard und Streetstyle gibt es nur zweimal in Berlin - die andere Filiale findet sich in der Nürnberger Straße in der City West.
Im Shop "Elbenwald" im Alexa in Berlin werden unter anderem Fans von Star Wars, Herr der Ringe und Harry Potter fündig.
Im Shop „Elbenwald" im Alexa in Berlin werden unter anderem Fans von Star Wars, Herr der Ringe und Harry Potter fündig.
© Foto: Maria Neuendorff
Dass die Jugend so gerne in das Alexa pilgert, liegt aber auch daran, dass die breiten, teils rauschhaft verzierten Korridore sowie der große Restaurantbereich oft mit kleinen und größeren Veranstaltungen bespielt werden. Dazu lädt das Center Management regelmäßig namhafte Blogger und Influencer zu verschiedenen Events ein. Zum nächsten verkaufsoffenen Sonntag am 30. April von 13 bis 18 Uhr gibt es aber erstmal „Frühlings-Jazz“ und „zauberhafte Stelzenläufer“ zu erleben.
Mehr Informationen zum Unterhaltungsprogramm im Alexa unter www.alexacentre.com