Es ist eine ganz normale Sommernacht im August 2023, nur etwas kühler als in den Jahren zuvor. Die Nebenstraßen am Stadtrand von Berlin im Ortsteil Rahnsdorf (Köpenick) sind menschenleer. Bürgersteige, wenn es sie denn dort gäbe, wären hochgeklappt. Das brandenburgische Erkner ist nicht weit. Es ist der ideale Ort, wo sich sprichwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Doch immer öfter sind es nicht Fuchs und Hase, die sich treffen, sondern Fuchs und Katze, die (gemeinsam) durch Gärten und Straßen stromern. Mitten in der Nacht begegnen sich die so unterschiedlichen Tiere und scheinen manchmal sogar miteinander zu spielen. Selbst am helllichten Tag gibt es Situationen, in denen Bewohner den Eindruck gewinnen könnten, der Fuchs auf der Terrasse bettele förmlich um ein Halsband.
Aber woher kommen diese Wahrnehmungen? Und wie gefährlich können Füchse den Katzen wirklich werden? Füchse haben mittlerweile viele Städte erobert, nicht zuletzt die Metropole Berlin. „Der Rotfuchs ist sehr anpassungsfähig und in der Lage, sich schnell auf Veränderungen einzustellen“, erklärt die Deutsche Wildtier-Stiftung. „So hat er sich zum Kulturfolger entwickelt. In Gärten und Parks, auf Friedhöfen und Grünflächen gibt es viele Verstecke, in denen Füchse tagsüber schlafen können.“
Und dort trifft der Fuchs vor allem nachts auf unsere Hauskatzen. Greifen dann Füchse Katzen an? Eher nicht, erklären Experten unisono. „Obwohl Füchse etwas größer sind als eine durchschnittliche Katze, haben Füchse im Kampf gegen eine Katze kaum eine Chance. Katzen sind sehr flink, deutlich aggressiver als Füchse und zudem sehr gut bewaffnet. Ein Fuchs weiß das und riskiert unter normalen Umständen keine Konfrontation mit einer Katze, sondern geht ihr lieber aus dem Weg“, heißt es bei Fuchs-Hilfe.de.

Das steht wirklich auf der Speisekarte von Füchsen

Für einen Fuchs könne eine körperliche Auseinandersetzung mit einer Katze Verletzungen hervorrufen, die seine Existenz ernsthaft bedrohen können. Deshalb würden Füchse Katzen nicht angreifen, sondern den Kontakt meiden, sich defensiv verhalten oder gleich flüchten, heißt es weiter. Allerdings könnten sehr junge Katzen oder sehr alte, kranke Katzen bei der Begegnung mit einem Fuchs in Gefahr geraten. Diese Katzen sollten aber besser sowieso keine Freigänger sein.
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Auf der Speisekarte von Füchsen stehen vor allem Wühlmäuse und Junghasen, Aas (auch im Straßenverkehr getötete Katzen), Gelege von Bodenbrütern und Beeren. Oder eben Essensreste aus Mülltonnen sowie frei zugängliches Katzen- und Hundefutter.

Spielen Fuchs und Katze vielleicht sogar gemeinsam?

Und wie ist es mit gemeinsamem Spielen von Fuchs und Katze? Das wiederum scheint nicht ganz ausgeschlossen zu sein. Es werde durchaus beobachtet, dass sich „Katzen und Füchse friedlich Seite an Seite an einer Futterstelle bedienen und sich einfach ignorieren“, heißt es bei Fuchs-Hilfe.de weiter. Regelrechte Freundschaften oder gemeinsames Spielen seien selten, aber nicht ausgeschlossen. Das wird auch andernorts bestätigt: „Füchse sind genau wie Katzen sehr intelligent und spielen darum gern. Wenn sehr junge Füchse und Katzen aufeinander treffen, kann es darum manchmal vorkommen, dass sie einander zum Spielen auffordern“, heißt es bei cat-news.net.
Beobachtungen während Forschungsarbeiten in der Stadt Zürich in der Schweiz legen nahe, dass es in den Nachtstunden immer wieder zu Begegnungen zwischen Füchsen und Katzen kommt, die in den meisten Fällen friedlich verlaufen. Grundsätzlich geht also von Füchsen keine Gefahr für Katzen aus.
Und so sieht es aus, wenn Fuchs und Katze auf Tuchfühlung gehen...
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So viele Katzen gibt es in Deutschland – und Füchse

In Deutschland leben laut Statista.de rund 15,2 Millionen Katzen (Stand 2022). Im Vergleich unter den westeuropäischen Staaten werden demnach die meisten Katzen in Deutschland gehalten.
Der Rotfuchs ist die einzige Fuchsart, die in Deutschland vorkommt, so die Deutsche Wildtier-Stiftung. Zuverlässige Zahlen zur Population von Füchsen in Deutschland gibt es nicht. Die Angaben schwanken, liegen aber vorwiegend im fünfstelligen Bereich.
Berlin gilt als „Hauptstadt der Wildtiere“, so die Stiftung. Demnach sind in der Metropole mehr als 230 Wildtierarten registriert. Nicht zuletzt ist es der Fuchs, der seit Jahren fest zum Stadtbild gehört.