Die Europäische Union fördert den Ausbau der Bahnstrecke Angermünde–Stettin (Szczecin) auf deutscher Seite mit 92 Millionen Euro. Das teilte das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in Potsdam am Montag (3. Juli) mit.
Mit dem Ausbau der Bahnstrecke soll der grenzübergreifende Schienenverkehr zwischen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und Polen weiter verbessert und ein Engpass im transeuropäischen Schienennetz beseitigt werden. Die Länder Brandenburg und Berlin beteiligen sich bereits mit jeweils 50 Millionen Euro an dem Ausbauvorhaben von Angermünde bis zur deutsch-polnischen Grenze aus dem Bundesverkehrswegeplan.

1,5 Millionen Menschen leben in der Grenzregion und profitieren vom Streckenausbau

„Dass sich die EU finanziell am Ausbau der Strecke beteiligen will, ist eine sehr gute Nachricht für Brandenburg, für Polen und für Europa“, sagt Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU). „Mit einer schnelleren, attraktiveren Verbindung zwischen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und der Metropolregion Stettin schaffen wir nicht nur neue Potenziale für die Uckermark, sondern stärken die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit unseren polnischen Nachbarn. Das kommt insbesondere den 1,5 Millionen Menschen zugute, die in der Grenzregion leben und arbeiten“, stellt er fest.

Zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung

Die Ausbaustrecke von Angermünde bis zur Grenze ist ein Teil der sogenannten Stettiner Bahn, ein Vorhaben aus dem Bundesverkehrswegeplan, sowie Teil des Europäischen Kernnetzkorridors Nordsee-Ostsee. Für eine Fahrzeit von 90 Minuten zwischen Berlin und Stettin wird die Strecke zwischen Angermünde und der deutsch-polnischen Grenze zweigleisig ausgebaut, elektrifiziert, mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS sowie 740 Meter langen Überholgleisen ausgestattet. Ab 2026 sind die Nahverkehrszüge aus Berlin an die polnische Ostsee 20 Minuten schneller als heute.