In Brandenburg rollt die nächste Hitzewelle an. Wie der Deutsche Wetterdienst in Potsdam mitteilte, werden am Mittwoch (3. August) Werte von 32 bis zu 34 Grad erwartet. Es bleibt trocken. Am Donnerstag könnte die Quecksilbersäule sogar auf 34 bis 37 Grad steigen, teilte der Deutsche Wetterdienst am Dienstag mit. Mit den Temperaturen steigen die Trockenheit und auch die Waldbrandgefahr nimmt erneut zu.
Für die Flüsse in Brandenburg und Berlin hat dieses Wetter dramatische Folgen. Wie das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg am Dienstag mitteilte, geht der Juli 2022 als weiterer viel zu trockener Monat in die Statistik ein. Demnach fiel noch weniger Niederschlag als in den Vormonaten – insbesondere die Spree und die Schwarze Elster leiden unter Niedrigwasser.

Nur 16 Prozent Niederschlag der für Juli üblichen Menge

Nach Angaben des Ministeriums fielen an der Wetterstation Cottbus im Juli nur 11,2 Millimeter Regen, dies entspricht lediglich 16 Prozent der für Juli üblichen Niederschlagsmenge (Bezugsreihe 1981 – 2010). Deshalb sei die länderübergreifende Ad-hoc-AG „Extremsituation“ erneut zusammengetreten, um die Situation zu bewerten und Maßnahmen zu beschließen.
Etwas Entwarnung gab das Ministerium an der Spree. Durch die Speicher in Sachsen und die Talsperre Spremberg fließe Wasser in für das brandenburgische Spreegebiet. Die Bereitstellung von Wasser sei auch bis zum Ende des Sommers gesichert. Auch die Talsperre Spremberg habe im Juli eine weitestgehend konstante Wassermenge von durchschnittlich 9,2 Kubikmeter pro Sekunde an das mittlere Spreegebiet abgegeben.

Schleusen im Spreewald sollen passierbar bleiben

Wegen der Trockenheit wurden zur Stabilisierung der Abflüsse seit dem 19. Juli die Maßnahmen der Phase 2 des so genannten Niedrigwasserkonzeptes für das mittlere Spreegebiet umgesetzt. Um die Situation insbesondere im Spreewald zu verbessern, wurden ab dem 1. August Anpassungen in den Stauhaltungen vorgenommen. Durch leichte Absenkungen der Wasserstände in mehreren Bereichen sollen vor allem die hohen Verluste in die Flächen reduziert werden, um im August ein höheres Abflussniveau am Ausgang des Spreewaldes zu erreichen, so das Ministerium. Man hoffe so verhindern zu können, dass Schleusen im Spreewald nicht mehr passierbar sind.
Viel schwieriger ist die Situation an der Schwarzen Elster. Das gesamte Gebiet war im Juli von extremer Trockenheit betroffen. Die Speicherreserven sind zu 70 Prozent aufgebraucht, so das Ministerium. Der Flussabschnitt oberhalb der Mündung der Rainitza bis in das sächsische Landesgebiet hinein führe nach wie vor kein Wasser. Ab Senftenberg werde die Schwarze Elster weiterhin durch die Ausleitung aus dem Speicherbecken Niemtsch – dem Senftenberger See – und die Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Rainitza gestützt. Aus den übrigen Zuflüssen komme kaum noch Wasser. Am Pegel in Bad Liebenwerda führe die Schwarze Elster weiter ungewöhnliches Niedrigwasser.

Fische in der Schwarzen Elster verendet

Weil die Situation weiter angespannt bleibe, werde die Ad-hoc-AG „Extremsituation“regelmäßig zusammentreten, um die Situation zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
In den vergangenen Woche waren auch zahlreiche Fische in der ausgetrockneten Schwarzen Elster verendet, Anwohner berichteten teilweise von starkem Gestank nach Verwesung.
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