Die Zecken-Saison 2023 hat begonnen. Wer in FSME-Risikogebieten lebt oder Urlaub in einem dieser macht, sollte besondere Vorsicht walten lassen.
- Lebe ich in einem FSME-Risikogebiet in Brandenburg?
- Mit welchen Symptomen verläuft die Krankheit? Kann man sich vor der Zecken-Krankheit schützen?
Welche FSME-Risikogebiete gibt es in Brandenburg?
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat zum Start der Zeckensaison zu besonderer Achtsamkeit nach Aufenthalten im Freien aufgerufen. Sie sagte laut einer Mitteilung vom 06. Mai 2023: „Zeckenstiche sollte man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.“
Mit Beginn der Zeckensaison steige auch in Brandenburg das Risiko für eine Infektion mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis-Erkrankung (FSME) oder der Borreliose. Die drei Landkreise Oder-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße zählen seit 2022 zu FSME-Risikogebieten in Deutschland.
In diesen Regionen gibt es ein erhöhtes Risiko einer Ansteckung mit dem potenziell gefährlichen Virus durch einen Zeckenstich. Eine Karte und eine Liste der Landkreise in ganz Deutschland, die als FSME-Risikogebiet gelten, finden Sie als Download am Ende des Textes.
Wie viele Fälle der Zecken-Krankheit gibt es in Brandenburg?
In Brandenburg wurden laut Ministerium im Jahr 2022 drei Fälle von FSME gemeldet, 2021 waren es fünf und 2020 vier. 2023 sei bislang keine Infektion registriert worden. In ganz Deutschland wurden im Jahr 2022 laut Bericht des Robert Koch-Instituts 546 FSME-Erkrankungen übermittelt, 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
2023 gab es nach Ministeriumsangaben bisher 138 dokumentierte Borreliose-Fälle in Brandenburg. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 1091 Borreliose-Erkrankungen.
Symptome von FSME und Schutz vor Zecken
Gesundheitsministerin Nonnemacher sagte laut Mitteilung, eine Erkrankung an Borreliose oder FSME könne langwierig, schmerzhaft und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und wird durch einen Virus übertragen – in Deutschland vorrangig von der Zecke. Bei einem Zeckenstich gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen und löst dort FSME aus. Die Inkubationszeit beträgt, laut RKI, durchschnittlich 7 bis 14 Tage.
Der Krankheitsverlauf von FSME beginnt mit unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen. Nach ungefähr einer Woche folgen die neurologischen Manifestationen (Meningitis, Enzephalitis, Myelitis). 70 - 98 % der Infektionen verlaufen ohne Symptome oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus. Bei schweren Verläufen besteht besonders bei Erwachsenen die Gefahr bleibender neurologischer Ausfälle. Diese Symptome können Monate nach der Erkrankung anhalten. Häufig kommt es aber nach schweren Verläufen zu einer vollständigen Genesung. Schwere Krankheitsverläufe sind bei Erwachsenen häufiger als bei Kindern. Bei ca. 1 % der Erkrankten endet die Erkrankung tödlich.
Zecken sind ab 5 °C aktiv und das vor allem in nicht allzu trockenen Wäldern, hohem Gras, Gebüsch und losem Laub. In Deutschlands FSME-Risikogebieten sind kleinräumig in sogenannten Naturherden circa 0,1-5 % der Zecken mit dem Virus infiziert. Nach jedem Spaziergang sollte man sich gründlich absuchen. Auch helle Kleidung sei hilfreich, lange Hosen und festes Schuhwerk. Nonnemacher empfahl auch eine Impfung gegen FSME bei Aufenthalten in Risikogebieten. Gegen Borreliose gibt es bislang keine Schutzimpfung.
Wie man Zecken richtig entfernt und nach dem Entfernen „entsorgt“, zeigt dieses Video vom BR24.
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