Zunächst einmal: Keiner, der zur Berlinale an den Potsdamer Platz kommt, muss Angst haben, zu verhungern. Schließlich handelt es sich um einen der Touristen-Hotspots der Stadt. Hier ist so ziemlich jede kulinarische Richtung vertreten, von der Currywurst bis zum Sushi. So manches Lokal ist aber nicht nur teuer, sondern auch schlecht.
Für die Eiligen sei erwähnt, dass die neugestalteten Potsdamer Platz Arkaden – umbenannt in „The Playce“ direkt neben der Berlinale-Zentrale mit einem ganz neuen Restaurant-Angebot werben. Auch hier soll man teilweise bis Mitternacht essen können.
Wohin aber gehen, wenn der Film vorbei und die Lust am Leben in der Stadt noch so groß ist? Diese drei Restaurants sind recht nah am Potsdamer Platz und geben den besonderen Kick.
Das Brauhaus mit der Liebe fürs Gemüse
Brauerei-Gaststätten gibt es auch in der Hauptstadt viele, man denke nur an Lindner-Bräu im Sony Center (einer der wenigen dort aktuell geöffneten Läden) und der Ableger des Hofbräuhauses am Alexanderplatz. Aber das BRLO Brwhouse am Bahnhof Gleisdreieck präsentiert sich anders. Das liegt nicht nur daran, dass es aus Containern gebaut wurde und der Gastraum in hipper Dunkelheit glänzt. Es liegt vor allem daran, dass die Küche ihren Fokus auf Gemüse legt und das hauseigene Craft Beer so aufwendig präsentiert wird wie in anderen Restaurants der Wein. Wer sich nicht für eine Sorte entscheiden kann, dem sei hier das „Tasting Board“ mit fünf Biersorten in kleinen Gläsern ans Herz gelegt.
Die Speisekarte wechselt immer mal wieder, sodass wir keinen All-time-Favoriten nennen können. Aber sie ist angenehm klein und die Portionen sind darauf ausgelegt, dass sie von mehreren Menschen geteilt werden. Das Gemüse ist gebacken, fermentiert, geröstet oder anderweitig bearbeitet und kommt oft in ungewöhnlichen Kombinationen daher, beispielsweise als „in Salzteig gebackene Lakritzkarotte“. Als „Plus“ kann hier das Fleisch gewählt werden, das dann aber auch etwas Besonderes sein soll wie etwa „Dry Aged Schweinebauch“ vom Mangalitza Schwein aus Schleswig-Holstein. Das moderne – und nicht ganz günstige - Brauhaus ist sehr beliebt, es ist sicherer, einen Tisch zu reservieren.
Schöneberger Straße 16, 10963 Berlin, Dienstag bis Freitag 17 bis 24 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 24 Uhr
Sushi 2.0 - wo Japan auf Dänemark trifft
Die Lust am „Teller teilen“ wird auch im Stick’s’n’Sushi in der Potsdamer Straße bedient, einem Ableger einer japanisch-dänischen Sushikette. Hier geht es nicht einfach nur darum, Reis mit rohem Fisch zu essen. Die Betreiber zelebrieren Makis, Nigiris und andere Varianten auf einem hohen Niveau für ein zahlungskräftiges Publikum. Das fängt mit der Inneneinrichtung an: dunkel und durchdesigned. Dazu eine Bar mit eleganten Cocktails. Die Küche kombiniert asiatische Gerichte mit anderen Einflüssen.
Ein Beispiel: Eine Art „Summerroll“ aus Reispapier, aber statt mit Garnele und Sojasprossen gefüllt mit Ente und Avocado. Oder eine Garnele knusprig im Tempurateig, angereichert mit Chili, Limette, Koriander und einer Sauce aus Miso und Knoblauch. Wer sich nicht für einzelne Teller entscheiden kann, nimmt eine der Zusammenstellungen. Ja natürlich, hierauf gibt es auch Reis mit Lachs oder Reis mit Thunfisch. Aber eben auch gegrillte Aubergine mit Chili und Yuzu oder Jakobsmuscheln mit Limetten, Chili, Koriander, Zwiebel, Sellerie und anderem.
Potsdamer Straße 85, Sonntag bis Donnerstag von 12 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag bis 24 Uhr
Kässpätzle und Dielenstullen mit literarischem Hintergrund
Der Klassiker auf der Potsdamer Straße: die Joseph-Roth-Diele in der Potsdamer Straße 75 gibt es seit 2002 – vom Potsdamer Platz geht man 7 Minuten. Dunkel getäfelter Innenraum (hier war früher ein Sarglager untergebracht), schwarz-weiße Fiesen auf dem Boden, rot-weiße Tischdecken, Zitate und Bücherh des österreichischen Schriftstellers Joseph Roth (“Radetzkimarsch“, „Hiob“) an den Wänden und auf der Karte Klassiker wie Käsespätzle, Linsen mit Spätzle und Wienerle, Maultaschen und Wiener Schnitzel. Für die Eiligen gibt es für 6,95 Euro einen guten Mittagstisch. Kleiner Tipp: Man zahlt am Tresen.
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Sehr empfehlenswert auch die Dielenstullen, wahlweise mit Schmalz, Quark, Leberwurst oder Honig (3 Euro) für den schnellen Hunger - man wird schon satt. Manchmal, wenn man Glück hat, gibt‘s Live Musik, und auf jeden Fall lohnt sich eine Reservierung zwei Tage im Voraus unter 030 26369884 – der Laden ist kein Geheimtipp mehr. Und er schließt leider schon um 22 Uhr und hat auch am Wochenende zu – nichts für den Spätfilm also, lieber für die gute Stärkung zwischendurch.
Potsdamer Straße 75, Montag bis Freitag von 10 – 22 Uhr, Samstag und Sonntag geschlossen
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