Kurt Cobain war tot, der Grunge auch und der Rock sowieso. Für Fans schienen harte Zeiten anzubrechen. Und dann kamen 1995 Garbage um die Ecke. Eine Band aus Wisconsin im Mittleren Westen der USA. Nichts, was für Aufmerksamkeit hätte sorgen müssen, wenn da nicht zwei Mitspieler gewesen wären, die eben genau diese auf sich zogen.

Neue Rockhoffnung nach Grunge

Zum einen Butch Vig, für alles zuständig, was mit Sticks und Tasten zu tun hat. Der produzierte schon Nirvana und man durfte gespannt sein, wie sich Vig den Post-Grunge vorstellt. Und dann war da noch eine rothaarige Sängerin aus Schottland, die dermaßen gelangweilt dreinschauen konnte und dennoch von sich behauptete, ein Biest würde in ihr existieren. Jene Shirley Ann Manson schrieb nicht nur die Texte der neuen Band, sie prägte auch alsbald deren Außendarstellung.
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Musikalisch ließ man sich nicht von Leichenfledderei des Grunge, Rock und Alternative abhalten. Mit einigen Elektro-Beigaben entwickelte sich das Debüt „Garbage“ zu einem echten Kassenschlager. Gleich vier Singles platzierten sich neben dem Longplayer erfolgreich in den Charts. Stupid Girl und Only Happy When It Rains wurden gar so etwas wie Hymnen von Teilen der 90-er-Generation.

Hymnen der 90er Generation

Zum Ende der Dekade legte die Band nach. „Garbage 2.0“ platzierte sich noch besser und beinhaltete mit I Think I‘m Paranoid einen weiteren Smash-Hit. Hinzu kam mit The World Is Not Enough der Titeltrack zum neuen James-Bond-Film, der die Combo über den Rock-Alternative-Tellerrand hinaus bekannt machte und bewies, dass die Formation vielfältige Genre und Stilmittel beherrscht. Fünf weitere Alben folgten, die Anklang fanden, ohne die Anfangserfolge toppen zu können.

Extravagante Ansprüche

Die Entwicklung findet aktuell ihren vorläufigen Abschluss mit dem Best-Of-Album „Anthology“. Es beinhaltet die Höhepunkte der fast 30-jährigen Karriere, die trotz des Übergewichtes der ersten Jahre sichtlich darum bemüht ist, umfassend das Schaffen abzubilden. Zwei farbige Heavy-Vinyl-Scheiben und ein Cover des chilenischen Künstlers Javi Mi Amor manifestieren dabei den weiterhin extravaganten Anspruch der Band. In Sachen Tracklisting hat man sich grob an den Veröffentlichungsdaten orientiert. Der Sound der einzelnen Tracks ist technisch-akustisch auf hohem Niveau angeglichen worden, erfreut mit Details und dem richtigen Punch. Eine rockige Zeitreise durch die Jahrzehnte.

Garbage Anthology

Stunvolume/BMG