Der 1. FC Union Berlin hat sei kleines Tief überwunden. Gegen Borussia Mönchengladbach holten die Eisernen beim 1:1 einen verdienten Punkt. Hier die Partie im Check.

Die Lage

Während der 1. FC Union die vergangenen beiden Partien in Leipzig und Augsburg verlor, sind die Gäste vom Niederrhein gut unterwegs. Mönchengladbach holte aus den zurückliegenden fünf Spielen 13 Punkte und schlug dabei Dortmund und den FC Bayern. Vor heimischer Kulisse ist der Hauptstadtclub indes seit acht Bundesliga-Spielen ungeschlagen (vier Siege, vier Unentschieden). Die Serie verlängerte sich um ein weiteres Remis, Union blieb so mit 29 Zählern Achter, Gladbach auf Rang 6 (32 Punkte).

Die Vorgeschichte

Für Christopher Lenz hätte es ein besonderes Spiel werden können. Der Außenverteidiger hatte einige Jahre bei Borussia Mönchengladbach in der Nachwuchs-Akademie verbracht, in der zweiten Mannschaft gespielt, aber den Sprung zu den Profis nie wirklich geschafft. Allerdings tauchte der 26-Jährige nicht auf dem Spielbogen auf. Es gab indes keine Strafaktion von Union-Trainer Urs Fischer, weil Lenz gerade einen Vertrag ab Sommer bei Eintracht Frankfurt unterschrieben hat. Er zog sich im Abschlusstraining eine Muskelverletzung zu.

Die Tore:

1:0 Robin Knoche (31.), köpft den Ball nach einem Freistoß von Marcus Ingvartsen
1:1 (59.) Alassane Plea, schlenzt den Ball nach Ablage von Jonas Hofmann aus 20 Metern ins entfernte Eck

Die Startelf und Taktik

Die Personalsituation bei den Unionern war angespannt. Die Abwehrspieler Christopher Trimmel (5. Gelbe Karte) und Florian Hübner sind gesperrt. Der Einsatz von Sechser Grischa Prömel sowie von Offensivspieler Sheraldo Becker waren aus Verletzungsgründen nicht möglich. Imnmerhin: Angreifer Joel Pohjanpalo schaffte es nach überstandener Sprunggelenkverletzung in den Kader. So rückten Ryerson, Gentner, Teuchert und Gießelmann in die Startelf.
Gladbachs Coach Marco Rose nahm nach dem 4:2-Erfolg gegen Borussia Dortmund Veränderungen auf zwei Positionen vor: Wolf und Thuram beginnen für Neuhaus und Stindl, die zunächst auf der Bank Platz nehmen.

So lief die Partie

Defensive Stabilität hießen die Zauberworte in der Anfangsphase. Die ambitionierten Gladbacher standen ungewohnt tief, die Berliner machten die Räume zwischen den Strafräumen wie gewohnt eng. Nur einmal kombinierten sich die Fohlen durch das Köpenicker Abwehr-Dickicht. Aber Stefan Lainer scheiterte an Union-Schlussmann Andreas Luthe (2.). Gleichwohl blieben die ‚Gäste mit ihren schnellen Ballstafetten am Drücker, die Eisernen konnten nur reagieren. Aber wenn gar nichts geht, hilft den Berlinern ein Standard, den diesmal nicht Friedrich, der als erster Spieler sein 50. Bundesligaspiel für die Wuhlheider absolvierte, sondern Knoche einköpfte. Es war das 13. Tor der Köpenicker in dieser Saison nach einem Standard. Erwähnenswert nach die Gelbe Karte für BMG-Coach Marco Rose, der sich nach einem Foul an einem Unioner mit dem Spruch „Was ist mit dir?“ an Schiedsrichter Bastian Dankert wandte.
Auch in der zweiten Hälfte lag der Fokus bei beiden Teams zunächst auf Sicherheit. Nur das Pressing setzten die Gäste nun etwas höher an. Chancen blieben deshalb Mangelware. Immerhin scheiterte Teuchert aus spitzem Winkel an Gladbachs Torwart Yann Sommer, während Marcus Thuram auf der Gegenseite aus ähnlicher Position knapp vorbei zielte. Sturmkollege Plea machte es besser und überwand Luthe, der wiederum wenige Minuten später nach einem Zusammenprall mit Knoche und Thuram k.o. ging und durch Loris Karius ersetzt wurden musste. Der hatte nur im Pokal gegen Paderborn im Tor gestanden, machte sich bei seinem Bundesliga-Debüt für Union auf dem Feld warm, bekam allerdings keinen richtigen Ball auf sein Tor, berührte ihn erstmals nach 15 Minuten und überstand dank seiner Parade gegen Thurams Kopfball in der Nachspielzeit mit seinem Team die letzte Drangphase des Gegners unbeschadet.

Die Stimmen

„Es war bei den Temperaturen nicht ganz einfach. Als Torwart macht man sich ja nicht so warm. Aber die Mannschaft hat wie immer gut verteidigt. Es ist nicht mein Anspruch, ich sehe mich als Nummer 1. Aber ich bin spät hierher gekommen und Andi (Luthe) hat gut gehalten. das ist für mich extrem bitter, aber ich bin überzeugt, dass ich meine Einsätze noch bekomme.“ (Loris Karius, 1. FC Union Berlin)
„Wir wollten hier punkten, obwohl wir wussten, dass das hier bei Union schwer ist. Aber wir haben ein gutes Spiel gemacht und etwas geholt.“ (Nico Elvedi, B. Mönchengladbach)
„Das war ein typisches Spiel gegen Union. In der Summe ein gerechtes Remis. Aber Hut ab vor Union, die Mannschaft kämpft nicht nur, sondern kann auch Fußbsll spielen. (Marco Rose, Trainer B. Mönchengladbach)
„Am Schluss ein verdienter Punkt für beide Mannschaften. Gladbach war nicht einfach zu verteidigen, aber wir haben nicht viel zugelassen. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben einen Punkt gegen eine starke Mannschaft geholt.“ (Urs Fischer, Trainer 1. FC Union Berlin)

Die Statistik

Union Berlin – Borussia Mönchengladbach 1:1 (1:0)
Union Berlin: Luthe (68. Karius) - Friedrich, Knoche, N. Schlotterbeck (79. Bülter) – Ryerson, Andrich, Gentner (66. Grießbeck), Gießelmann - Ingvartsen - Teuchert (85. Dajaku), Awoniyi (79. Pahjanpalo)
Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer (58. Neuhaus), Zakaria – Hofmann (75. Stindl), Wolf (90. Herrmann), Thuram - Plea (90. Embolo)
Tore. 1:0 Knoche (31.), 1:1 Plea (59.) – Schiedsrichter: Dankert (Rostock) - Zuschauer: keine

So geht es weiter

Für die Unioner steht am Sonnabend um 15.30 Uhr die Auswärtsaufgabe bei Mainz 05 auf dem Programm, während die Gladbacher drei Stunden später zum Rheinderby den 1. FC Köln empfangen.