Der 1. FC Union Berlin ist gleich zu Beginn der Vorbereitung auf die Saison 2023/24 in der Fußball-Bundesliga mächtig ins Schwitzen geraten.
Das traditionelle Kurztrainingslager in Bad Saarow am Scharmützelsee war für die Mannschaft von Trainer Urs Fischer bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad eine schweißtreibende Angelegenheit. Während die Spieler schwitzten, kamen auch die Fans bei den Trainingseinheiten in Fürstenwalde und Reichenwalde voll auf ihre Kosten – sie konnten auch in diesem Jahr wieder hautnah dabei sein.
Das Trainingslager am Scharmützelsee markierte erneut den scharfen Start in die Saisonvorbereitung. Immerhin ist es für die Eisernen der Beginn der Champions-League-Saison. „Man arbeitet vor allem im körperlichen Bereich. Und auch die ersten taktischen Einheiten finden statt. Es geht darum, dass wir in die Abläufe reinkommen“, fasste Co-Trainer Sebastian Bönig die Hauptziele des Trainingslagers zusammen.
Zudem ging es in Bad Saarow auch darum, die Neuzugänge ins Team zu integrieren. Anders als sonst gibt es in diesem Jahr allerdings mit Alex Kral (FC Schalke 04) und Mikkel Kaufmann (Karlsruher SC) erst zwei neue Spieler. Weitere Neuzugänge werden jedoch kommen, kündigte Manager Oliver Ruhnert im Trainingslager an.

Kennenlernen und Neuzugang

Der Däne Mikkel Kaufmann freute sich über die willkommene Gelegenheit, seine neuen Mitspieler ein Stück besser kennenzulernen. „Wir sind mehrere Tage zusammen. Das ist gut, um die Mitspieler und die ganze Gruppe kennenzulernen. Die Jungs haben mich wirklich sehr gut aufgenommen“, erklärte der Stürmer: „Die ersten Tage waren sehr anstrengend, aber auch sehr gut.“
Gewichte stemmen im Trainingslager von Union Berlin hieß es auch für Neuzugang Mikkel Kaufmann.
Gewichte stemmen im Trainingslager von Union Berlin hieß es auch für Neuzugang Mikkel Kaufmann.
© Foto: Matthias Koch
Union Berlin setzte in diesem Trainingslager wieder auf die gewohnte Fannähe. Alle drei Übungseinheiten waren öffentlich. Vor allem beim Krafttraining am Freitagnachmittag in Reichenwalde waren die Fans ganz nah dran, als die Profis Gewichte stemmten – es gab dabei sogar Szenenapplaus für die körperlichen Anstrengungen in der prallen Sonne. Auch bei den beiden Übungseinheiten im Stadion von Union Fürstenwalde war die Tribüne gut gefüllt. Am Samstagvormittag feierten rund 600 Anhänger die Spieler mit „Eisern Union“-Sprechchören.
Anschließend standen die Profis für Autogramme und Fotos mit den Fans zur Verfügung. „Lokalkolorit finde ich total toll. Letztlich spielen wir für die Menschen. Sie nehmen das an – das freut mich“, betonte Manager Oliver Ruhnert.
Das Trainingslager in Bad Saarow hat für Union Berlin längst Tradition. Zwischen den Übungseinheiten genoss die Mannschaft die Idylle des Scharmützelsee. „Die Bedingungen sind toll. Das Essen schmeckt fantastisch. Die Zimmer und das Hotel sind schön. Es hat sich in den letzten Jahren einfach bewährt. Warum sollten wir da was ändern?“, fragte Co-Trainer Sebastian Bönig eher rhetorisch.
Und auch im Hotel konnte der Verein einen wichtigen Erfolg verbuchen. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vier-Sterne-Hotels Esplanade seien längst zu Fans des 1. FC Union geworden, berichtete Oliver Ruhnert mit einem Schmunzeln: „Der Großteil der Belegschaft ist Union durch und durch, bis auf eine einzige Hertha-Freundin. Das ist doch überragend.“
Und auch der Aberglaube spielt für die Köpenicker in Bad Saarow mittlerweile eine große Rolle. Immerhin geht es seit dem Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2019 in jeder Saison ein Stück weiter nach oben. Inzwischen sind die Eisernen sogar in der Champions League angekommen. Die Basis dafür haben sie jeweils Anfang Juli in Bad Saarow gelegt. „Es ist eine erfolgreiche Tradition, hier zu sein. Wir haben hier immer gute Starts gehabt“, erklärte Oliver Ruhnert.