Was haben eine dicke Meister-Zigarre sowie die berühmte Champions-League-Hymne mit dem Spiel von Union Berlin in der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum zu tun? Natürlich gar nichts, wenn es nach Trainer Urs Fischer geht.
„Ich erwartete einen Gegner, der von Beginn an Schärfe ins Spiel bringen wird. Bochum ist eine aggressive und laufstarke Mannschaft“, erklärte der Schweizer vor der Heimpartie der Eisernen am Sonntag (17.30 Uhr). Fischer gab eine klare Devise aus: „Es ist Crunchtime – man sollte also punkten.“
Die Ausgangsposition für Union Berlin vor dem Bundesliga-Endspurt ist verheißungsvoll. Mit einem Heimsieg gegen die um den Klassenerhalt kämpfenden Gäste aus Bochum würden die Köpenicker ihren 3. Tabellenplatz festigen und ganz eisern auf Champions-League-Kurs bleiben. Der 1. FC Union (51 Punkte) hat im Dreikampf um die Tabellenplätze 3 und 4 die besseren Karten gegenüber RB Leipzig (48, gegen Augsburg) und dem SC Freiburg (47, in Bremen).
Das offizielle Ziel von Union Berlin bleibt der Einzug in einen der drei internationalen Wettbewerbe. „Natürlich ist die Champions League der größte Wettbewerb. Aber alle drei Wettbewerbe sind schön“, sagte Innenverteidiger Danilho Doekhi zu den Europacup-Ambitionen.

Union Berlin auf Kurs Champions League

Dennoch schaut man bei den Eisernen nach 27 von 34 Spieltagen natürlich in Richtung Champions League. Und das war in dieser Woche auch zu hören. Denn am Mittwochvormittag erschallte plötzlich die Champions-League-Hymne aus den Lautsprechern im Stadion an der Alten Försterei. Nur wenige Meter entfernt auf einem Nebenplatz trainierte übrigens die Mannschaft und hörte natürlich gemeinsam mit rund 200 Fans diese Klänge bei der öffentlichen Übungseinheit. Auch in den Internetforen der Union-Anhänger wird dieser kuriose Moment seitdem mit einem Schmunzeln diskutiert.
Trainer Urs Fischer fand die Aktion übrigens nur bedingt lustig. „Dass die Lautsprecher getestet worden sind, als wir trainiert haben, war sicher nicht so gewollt. Das hat mir nicht gepasst“, rügte er. Mit einem Lächeln ergänzte er: „Bei der Liedauswahl hatte ich kein Mitspracherecht. Das eine oder andere Lied hat mir aber schon gefallen. Es war ja auch AC/DC dabei.“
Wie der Verein am Freitag mitteilte, habe die mit der Installation der Anlage beauftragte Firma eine Standardauswahl an Musikstücken gewählt, die in allen Stadien zur Probe gespielt werden. Nach Rückfrage habe sich das Unternehmen entschuldigt.

Kein Spaß gegen Bochum

Ein lockerer Spaß wird das Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum am Sonntag ganz gewiss nicht. Zumal Union Berlin nach den beiden jüngsten Niederlagen im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt (0:2) und in der Bundesliga bei Borussia Dortmund (1:2) nun wieder ein Erfolgserlebnis benötigt. Beide Partien gingen mehr oder weniger schon in der ersten Halbzeit verloren. Trainer Fischer mahnte deshalb noch einmal nachdrücklich eine sofortige Präsenz seiner Mannschaft an. „Wir wollen schon in der ersten Halbzeit präsent sein und nicht wieder eine Halbzeit benötigen, um ins Spiel zu kommen“, forderte er.
Auch wenn der 1. FC Union schon jetzt die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte spielt: Selbstverständlich wächst auch der Druck, je größer die Möglichkeit zum Einzug in die Champions League wird. „Natürlich erzeugt das Druck“, räumte Fischer ein. „Egal, ob du etwas zu gewinnen oder zu verlieren hast. Druck bleibt letztlich Druck. Damit musst du umgehen können.“
Logischerweise auch gegen ein Kellerkind wie Bochum. Er erwarte ein hartes Spiel gegen den VfL, kündigte Mittelfeldspieler Aissa Laidouni an. „In der Bundesliga gibt es keine leichten Spiele. Vor allem, wenn man gegen ein Team spielt, das gerade nicht in einer so guten Position ist“, erklärte der Winter-Neuzugang aus Tunesien.

Zigarren bei Union Berlin

Ach ja, da wäre noch die Sache mit der dicken Zigarre, wie manche Menschen sie gern nach dem Gewinn von Meisterschaften oder ähnlichen Triumphen rauchen. Auch sie hat in der Tat mit dem Bochum-Spiel nicht viel zu tun. Und dennoch dürfte die Szene, als Timo Baumgartl plötzlich eine Zigarre aus der Schublade holt und zum Proberauchen an Sheraldo Becker weiterreicht, für einige Erheiterung bei den Fans der Eisernen sorgen. Zu sehen ist die Szene übrigens in einem in dieser Woche veröffentlichten Video des Vereins. Das Video zeigt die Profis bei ihrem Eintrag ins Union-Freundebuch, einer Art Poesie-Album.
Blicken wir einfach mal weit über das Spiel gegen den VfL Bochum am Sonntag hinaus: Wenn in der kommenden Saison wirklich die Champions-League-Hymne im Stadion an der Alten Försterei ertönen sollte, also in echt und nicht nur zur Probe – dann wird ganz sicher auch die eine oder andere Zigarre in Köpenick geraucht werden.

Video Union Berlin

Empfohlener Inhalt der Redaktion

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Youtube angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.