• Der 1. FC Union Berlin verliert in der Fußball Europa Conference League gegen Feyenoord Rotterdam 1:2 (1:1).
  • Die Partie fand unter großen Sicherheitsvorkehrungen im Berliner Olympiastadion statt.
  • Max Kruse fehlte aufgrund einer Verletzung.
  • Das nächste Bundesliga-Spiel von Union Berlin findet am Sonntag beim 1. FC Köln statt.

So ist die Lage bei Union Berlin nach dem Spiel gegen Feyenoord Rotterdam

Viel Polizei, viel Rauch und zwei Platzverweise – aber wieder kein Sieg für den 1. FC Union Berlin. Die Eisernen müssen nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam um den Einzug in die Zwischenrunde der Europa Conference League bangen. Das Hochrisikospiel am Donnerstagabend im Olympiastadion wurde von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet. Mit nur einem Sieg aus vier Spielen rutschte Union Berlin auf den letzten Platz in der Gruppe E. Die Gastgeber zeigten zwar insgesamt eine ordentliche Leistung, gerieten durch einen Patzer von Torhüter Andreas Luthe jedoch auf die Verliererstraße.

 

Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam – das Hochsicherheitsspiel

Nach den gewaltsamen Vorfällen beim Hinspiel in Rotterdam fand die Partie unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Das Olympiastadion wurde zum Hochsicherheitstrakt. 30 000 Zuschauer waren zugelassen. 5200 Tickets gingen an die Gäste aus Rotterdam. Zwei Fanblocks mussten derweil nach den antisemitischen Beleidigungen durch Union-Fans beim 3:0-Sieg gegen Maccabi Haifa Ende September geschlossen bleiben und mit einem Uefa-Banner gegen Rassismus versehen werden.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot von 2000 Kräften im Einsatz. Und auch Union Berlin bot mit 800 Ordnern eine Rekordzahl an privatem Sicherheitspersonal auf. Bereits Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag seien 79 Anhänger von Union Berlin und Feyenoord Rotterdam in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit. Auch unmittelbar vor dem Spiel habe es rund um das Olympiastadion weitere Festnahmen gegeben. Zu Zwischenfällen mit Feyernoord-Anhängern kam es auch im Berliner Zentrum in zwei U-Bahnhöfen.
Die Polizei war wie hier vor dem Fanblock von Feyenoord Rotterdam mit 2000 Kräften im und am Olympiastadion präsent.
Die Polizei war wie hier vor dem Fanblock von Feyenoord Rotterdam mit 2000 Kräften im und am Olympiastadion präsent.
© Foto: www.imago-images.de

Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam – so fielen die Tore

0:1 Luis Sinisterra (15.)
Die Gäste können sich einigermaßen mühelos bis an den Strafraum kombinieren. Nach dem Pfostentreffer von Linssen schaltet Sinisterra am schnellsten und trifft aus spitzem Winkel.
1:1 Christopher Trimmel (41.)
Der Kapitän nimmt aus 20 Metern genau Maß und schlenzt den Ball mit viel Gefühl ins lange Ecke – ein Traumtor.
1:2 Cyriel Dessers (72.)
Was für ein Fauxpas von Luthe. Der Union-Torhüter rutscht nach einem Rückpass aus und ermöglicht Dessers die unverhoffte Einschussmöglichkeit.

So ging Union Berlin in das Spiel gegen Feyenoord Rotterdam

Offensivstar Max Kruse musste wegen Oberschenkelproblemen auch gegen Rotterdam pausieren. Dafür kehrte Verteidiger Marvin Friedrich nach seiner Corona-Infektion ins Team zurück. Trainer Urs Fischer verzichtete auf Top-Torschütze Taiwo Awoniyi in der Startformation. Im Angriff setzte er zunächst auf Sheraldo Becker und Kevin Behrens.

 

So lief das Spiel Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam

So hitzig wie die äußerem Umstände waren, so begann auch die Partie auf dem vom Dauerregen völlig aufgeweichten Rasen im Olympiastadion. Die Fans von Feyenoord Rotterdam hüllten die Arena gleich zu Beginn mit ihrer Pyrotechnik in dichten Neben. Als die Rauchwolken einigermaßen abgezogen waren, hatte Sheraldo Becker die frühe Chance zur Union-Führung. Nach einem Abwehrfehler der Gäste stürmte Becker auf das Tor zu, scheiterte aber an Keeper Justin Bijlow (5. Minute).
In der Folgezeit hatten die Eisernen einige Mühe, ihre Defensive zu stabilisieren. Nicht nur beim Führungstreffer durch Luis Sinisterra (15.) bekam Feyenoord reichlich Platz für seine Kombinationen. Nach vorn versuchte es Union Berlin immer wieder mit langen Bälle und Distanzschüssen. Das war angesichts der schwierigen Bodenverhältnisse keine schlechte Idee. Die beste Möglichkeit hatte zunächst Kevin Behrens (38.), dessen Versuch aus Nahdistanz geblockt wurde. Nicht mehr aufzuhalten war dann aber der tolle Schuss von Christopher Trimmel zum 1:1-Ausgleich (41.).
Union Berlin kam mit viel Schwung aus der Kabine. Aber die Köpenicker blieben anfällig in der Defensive. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Tymoteusz Puchacz musste Torhüter Andreas Luthe gegen Bryan Linssen retten (57.). Kurz danach brachte Trainer Urs Fischer mit Taiwo Awoniyi den besten Torschützen der Eisernen. Im Mittelpunkt stand dann jedoch Torhüter Andreas Luthe, der mit seinem dicken Patzer den Gästen die erneute Führung durch Cyriel Dessers (72.) ermöglichte. Sein Ausrutscher auf dem nassen Rasen des Olympiastadions stoppte abrupt die Offensivbemühungen der Köpenicker.
In der turbulenten Schlussphase gab es sogar noch zwei Platzverweise für Union Berlin. Erst sah Christopher Trimmel Gelb-Rot (87.) wegen einer Unbeherrschtheit, kurz danach musste der eingewechselte Cedric Teuchert mit Rot (89.) das Feld verlassen, weil er einen Gegenspieler im Zweikampf unglücklich getroffen hatte.
Kapitän Christopher Trimmel (l.) von Union Berlin freut sich gemeinsam mit Marvin Friedrich über den 1:1-Ausgleich.
Kapitän Christopher Trimmel (l.) von Union Berlin freut sich gemeinsam mit Marvin Friedrich über den 1:1-Ausgleich.
© Foto: John Macdougall/AFP
 

Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam – die Statistik

Union Berlin – Feyenoord Rotterdam 1:2 (1:1)
Union Berlin: Luthe - Jaeckel (77. Prömel), Knoche, Friedrich - Trimmel, Puchacz (83. Giesselmann) - Öztunali (83. Teuchert), Khedira (77. Voglsammer), Haraguchi - Becker (59. Awoniyi), Behrens.
Feyenoord Rotterdam: Bijlow - Geertruida, Trauner, Senesi (83. Hendriks), Malacia - Aursnes, Kökcü, Til - Toornstra (74. Pedersen), Linssen (64. Dessers), Sinisterra.
Tore: 0:1 Sinisterra (15.), 1:1 Trimmel (41.), 1:2 Dessers (72.); Schiedsrichter: Stefanski (Polen); Zuschauer: 30 000 (ausverkauft); Gelbe Karten: Awoniyi/Geertruida; Gelb-Rote Karte: Trimmel (87.); Rote Karte: Teuchert (89.)

Union Berlin gegen Rotterdam – die Reaktionen

Arne Slot (Trainer Feyenoord Rotterdam): „Wenn man so ein gutes Pressing spielt wie wir, dann kann man auch mal Glück haben wie beim Treffer zum 2:1. Aber klar, natürlich war das auch Glück.“
Urs Fischer (Trainer Union Berlin): „Über 90 Minuten gesehen war das eine unnötige Niederlage. Wir hatten genug Möglichkeiten. Am Ende war es ein Fehler zu viel und auch zwei Unbeherrschtheiten. Damit war das Spiel gelaufen. Wir müssen das akzeptieren, aber es gibt das eine oder andere anzusprechen.“
Marvin Friedrich (Union Berlin): „Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir wollten unbedingt Punkte holen. Die ersten 25 Minuten haben wir verschlafen. Dann machen wir das 1:1 und haben weitere Chancen. Aber wir nutzen sie nicht.“
Robin Knoche (Union Berlin): „Wir waren heute nicht effizient genug. Wir waren feldüberlegen, konnten das Spiel aber nicht auf unsere Seite ziehen. Wir haben uns selbst geschlagen.“
 

So sieht es in der Europa Conference League aus

In der Gruppe E führt Feyenoord Rotterdam jetzt mit zehn Punkten die Tabelle an. Es folgen Slavia Prag (6), Maccabi Haifa (4) sowie Union Berlin (3). Am 25. November spielt Union in Haifa. Am letzten Gruppenspieltag treffen die Eisernen am 9. Dezember im Olympiastadion auf Slavia Prag.

 

So geht es für Union Berlin weiter

Am Sonntag spielt Union Berlin in der Bundesliga beim 1. FC Köln (17.30 Uhr). In Köln arbeitet der Ex-Unioner Steffen Baumgart sehr erfolgreich als Coach. Baumgart und der 1. FC Köln liegen derzeit auf Tabellenplatz 11. Danach geht die Fußball-Bundesliga in die Länderspielpause. Am Samstag in zwei Wochen (20. November) steigt in der Alten Försterei das Stadtderby gegen Hertha BSC (18.30 Uhr).
 

Und sonst noch bei Union Berlin?

In der dritten und letzten Länderspielpause in diesem Jahr reisen insgesamt vier Profis von Union Berlin zu ihren jeweiligen Nationalteams. Nominiert wurden Torhüter Frederik Rönnow (Dänemark), die Verteidiger Julian Ryerson (Norwegen) und Tymoteusz Puchacz (Polen) sowie Mittelfeldspieler Genki Haraguchi (Japan) nominiert.